Matthew 16:3

Die Bitte um ein Zeichen

Wenn Menschen auf den Herrn zugehen, können sie dabei sehr verschiedene Motive haben. In Kapitel 15 (Mt 15:30) kamen Menschen zum Herrn, die völlig andere Motive hatten als die Pharisäer und Sadduzäer hier. Dort half der Herr, hier aber verlässt Er sie und geht weg (Mt 16:4). Die Pharisäer und Sadduzäer waren miteinander verfeindet. Sie, die normalerweise Feinde waren, vereinigen sich hier in ihrer Abwendung vom Herrn und versuchen im Schulterschluss gemeinsam stark zu sein und den Herrn auf die Probe zu stellen. Die Sadduzäer waren die Freidenker jener Tage, während die Pharisäer die Verfechter der Einrichtungen und der Autorität des Gesetzes waren. Gemeinsam kommen sie jetzt zum Herrn und verlangen ein Zeichen aus dem Himmel, während das größte jemals von Gott gegebene Zeichen aus dem Himmel direkt vor ihnen steht.

Der Herr verweist in seiner Antwort auf die Zeichen in der Natur. Wenn sie bestimmte Naturerscheinungen wahrnähmen, wüssten sie diese genau zu deuten. So könnten sie abends an der Farbe des Himmels erkennen, dass schönes Wetter bevorstand. Für alle, die geistliches Unterscheidungsvermögen hatten, standen damals auch schöne Aussichten bevor. Schließlich hatte sie doch in dem Herrn Jesus der Aufgang aus der Höhe besucht. Ebenso konnten sie an der Farbe des Himmels sehen, wenn ein Sturm heraufzog. In geistlicher Hinsicht waren sie jedoch nicht in der Lage, zu erkennen, dass sich ein Unwetter zusammenbraute, d. h., dass das Gericht Gottes als Folge ihrer Ablehnung des von Gott aus dem Himmel gegebenen Zeichens auf sie zu kam.

Der Herr bezeichnet sie deshalb als ein böses und ehebrecherisches Geschlecht. Böse waren sie in ihrem Herzen, in ihrer Gesinnung. Ehebrecherisch waren sie in ihren Taten, in ihren Handlungen der Untreue gegenüber dem Herrn. So hält Er ihnen jetzt als Zeichen vor, was mit Jona geschehen war. Es ist das Zeichen eines Menschen, der von der Erde verschwunden ist, der gewissermaßen durch den Tod für das jüdische Volk unsichtbar wurde und ihnen nach einer gewissen Zeit zurückgegeben wurde.

So stellt Er ihnen im Bild seinen Tod und seine Auferstehung vor; das bedeutet, dass Er in den Tod gehen wird, daraus wieder aufersteht, um danach die von Israel gering geachtete Botschaft zu den Heidenvölkern zu bringen. Genau das hat auch Jona getan und ist damit zu einem Abbild, einem Zeichen dessen geworden, was der Herr Jesus tun würde.

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