Matthew 17:26

Die Tempelsteuer

Als sie nach Kapernaum kommen, wird Petrus überrascht durch die Einnehmer der Doppeldrachme, d. h. der jährlichen Tempelsteuer. Sie fragen ihn, ob sein Meister diese wohl entrichtet. Petrus bestätigt dies ohne vorherige Rückfrage beim Herrn, weil er Ihn als guten Juden kennt. Die Herrlichkeit, die er auf dem Berg gesehen hat, sowie die Offenbarung, die der Vater ihm vorher gegeben hatte, hat Petrus jetzt vergessen und ist wieder auf das alltägliche Niveau seiner eigenen Gedanken herabgesunken. Der Herr weiß jedoch genau, was Petrus zu den Steuereinnehmern gesagt hat. Er ist ja der Allwissende.

Petrus kommt in das Haus, in dem der Herr gerade war, und scheint den Herrn hierüber befragen zu wollen, aber der Herr kommt ihm zuvor, indem Er selbst ihm eine Frage stellt. Dabei geht es um die Steuererhebung durch die Könige der Erde – eine Frage des täglichen Lebens also: Von wem erheben die Könige Steuern, von ihren eigenen Söhnen oder von den Fremden, die nicht zu ihrer Familie gehören? Mit dieser Frage sagt der Herr also, dass Er selbst der König der Erde ist und Er seine Jünger deshalb als die Söhne seines Reiches betrachtet.

Petrus gibt die richtige Antwort: Die Könige der Erde erheben Steuern von den Fremden; und der Herr antwortet ihm, dass demnach die Söhne der Könige tatsächlich frei sind von Steuerzahlungen. Der Herr Jesus als König seines Reiches und die Jünger als Söhne seines Reiches sind deshalb steuerfrei. Weil aber jetzt die Zeit der Errichtung dieses Reiches noch nicht gekommen ist, bezahlt Er trotzdem, um jedes mögliche Ärgernis auszuschließen. Obwohl Er der Sohn Gottes ist, will Er weiterhin geduldig und gütig seinen demütigen Platz als treuer Jude einnehmen und unterwirft sich den zu seiner Zeit gültigen Regeln.

Durch ein erstaunliches Wunder sorgt der Herr auch gleich für den richtigen Geldbetrag. Dabei muss Petrus aber mithelfen. Er soll zum See laufen und dort eine Angel auswerfen. Der erste Fisch, der heraufkommt, wird einen Stater in seinem Maul haben. Weil der nicht sofort zu sehen ist, muss Petrus diesem Fisch erst das Maul öffnen. Der Stater ist genau der zur Zahlung der Tempelsteuer nötige Betrag. Der Herr Jesus ist nicht nur der Allwissende, sondern auch der Allmächtige, der alles lenkt. Hier bewirkt Er, dass ein Fisch den richtigen Geldbetrag bereitstellt.

Nun erhält Petrus vom Herrn den Auftrag, den Einnehmern der Tempelsteuer diesen Stater zu geben – „für mich und für dich“. Beim Zahlen der Steuer, d. h. in der Anerkennung der zur Zeit geltenden Verhältnisse unter dem Volk Gottes, kommt Er selbst zuerst, aber Er verbindet Petrus mit sich selbst. Wir sehen darin die Art, wie die Söhne des Reiches in dieser Zeit mit Ihm verbunden sind.

Copyright information for GerKingComments