Matthew 18:1

Werden wie ein Kind

Der Herr spricht jetzt über zwei Themen, die wir schon in Kapitel 16 gefunden haben: das Reich und die Gemeinde. So schließt sich dieses Kapitel an Kapitel 16 an. Hier nun lernen wir die Bedeutung des Reichs und der Gemeinde in der Praxis.

Soeben hatte der Herr seinen Jüngern erklärt, dass sie Söhne des Reichs sind. Offenbar beschäftigt sie das immer noch, denn sie stellen dem Herrn darüber eine Frage. Während es ihnen aber darum geht, wer der Größte ist, macht der Herr ihnen klar, dass im Reich nur das Kleine zählt.

Die erste Eigenschaft, die zum Reich gehört, ist die eines Kindes. Kinder sind schwach und können ihre Rechte nicht zur Geltung bringen gegenüber einer Welt, die über sie hinwegsieht, in deren Augen sie nicht mitzählen. Stattdessen sehen wir bei Kindern die Haltung der Abhängigkeit und Niedrigkeit. Der Herr ruft nun ein Kind zu sich. Ohne Furcht kommt das Kind zum Herrn und zu den Männern, die bei Ihm stehen. Das Kind sieht aber nur auf den Herrn, der es in die Mitte der Männer stellt, damit sie es alle gut sehen können.

Als das Kind nun so mitten unter ihnen steht und sie es anschauen, hören sie die Worte des Herrn, dass sie sich ändern und wie ein Kind werden müssen. Wenn sie sich nicht ändern und wie ein Kind werden, dann ist es sicher, dass sie nicht in das Reich der Himmel hineinkommen werden. Solange ihr verworfener Herr nicht anwesend sein wird, ist es die Geisteshaltung eines Kindes, die seinen Nachfolgern geziemt.

Nach dem Urteil des Herrn hat es Folgen für die Stellung im Reich, wie ein Kind zu werden. Das große Beispiel für Erniedrigung ist der Herr selbst, von dem wir in Philipper 2 lesen, dass Er sich selbst erniedrigt hat (Phil 2:8). Er ist deshalb der Größte im Reich der Himmel. Mit diesem Beispiel vor Augen sagt der Herr seinen Jüngern, dass sie alle ihr Bestes tun sollen, um der Größte zu sein. Natürlich kann nur einer der Größte sein, aber es verhält sich damit, wie Paulus sagt, wie mit dem Erringen der Siegerkrone in einem Wettkampf. Diesen Preis kann nur einer der Wettkampfteilnehmer bekommen: der Sieger. Worum es Paulus bei diesem Vergleich allerdings geht, hören wir in seinen anspornenden Worten, dass jeder so laufen soll, dass er diesen Preis erringt (1Kor 9:24).

Wenn jemand wie ein Kind wird, ist noch mehr damit verbunden als nur die Stellung im Reich. Der Herr sagt, dass jemand, der ein einziges Kind in seinem Namen aufnimmt, Ihn aufnimmt. Das heißt, dass der Herr sich mit jedem Nachfolger einsmacht, der die Gesinnung eines Kindes offenbart, denn das ist seine eigene Gesinnung. Er hat sich nicht für seine Rechte eingesetzt. Er war abhängig und niedrig.

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