Matthew 18:7

Fallstricke

Hier warnt der Herr alle ernstlich, die das Vertrauen auf Christus und auf Gott bei „diesen Kleinen“ erschüttern, d. h. bei seinen Nachfolgern, die die Kennzeichen von Kindern haben. Alles, was deren Vertrauen zum Schaden ist, wird Anstoß bzw. Fallstrick genannt. Die Höhe der Strafe macht dabei ziemlich deutlich, wie sehr diese Geringen dem Herrn am Herzen liegen und wie weit solche, die die Geringen zu Fall bringen wollen, von seinem Herzen entfernt sind. Zu einem derart schrecklichen Menschen gehört eben eine furchtbare Strafe, die auch den Nebeneffekt hat, dass er eine so schreckliche Tat unmöglich noch einmal begehen kann.

Dann spricht der Herr ein „Wehe“ über die Welt wegen der Fallstricke, die über sie kommen werden. Diese Fallstricke sind notwendig, denn sie offenbaren den Charakter der Welt.

Die Welt ist hier die Zusammenfassung alles Bösen, das eingesetzt wird, die Geringen zu Fall zu bringen. Der Mensch, durch den diese Fallstricke kommen, ist der Antichrist, der Mensch der Sünde, in dem die Sünde der Welt sozusagen zusammengeballt ist und dessen einzige Absicht darin besteht, die Menschen von Gott wegzuführen. Über die ganze Welt und über diesen Menschen wird das „Wehe“ ausgesprochen. Sie werden dem gerechten Gericht, das sie treffen wird, nicht entfliehen.

Die eindringliche Warnung im Blick auf die Fallstricke ist auch für jeden Jünger sehr wichtig. Er wird damit in Berührung kommen. Er kann unversehens in Versuchung kommen, etwas zu tun (Hand) oder irgendwo hinzugehen (Fuß), weil der Versucher ihm irgendetwas Schönes vorgaukelt. Eine sündige Tat bzw. ein sündiger Weg muss um jeden Preis verhindert werden. Deshalb soll der Jünger ohne Selbstmitleid Hand oder Fuß abhacken, d. h. radikal zu der Versuchung „nein“ sagen, eine sündige Tat zu tun oder einen sündigen Weg einzuschlagen, wie hoch der Preis dafür auch sein mag. „Ja“ zu sagen würde unendlich viel mehr kosten.

Dasselbe gilt für das Auge. Es ist lebenswichtig, das Auge im Zaum zu halten und ihm nicht die Chance zu geben, etwas anzuschauen, was zu einer Sünde führen würde. Bei Eva ist das Auge der Anlass zur Sünde geworden. Der Teufel zeigte ihr den Baum, dessen Früchte zu essen Gott dem Menschen verboten hatte. Dem Teufel gelang es aber, Eva den Baum auf seine Weise betrachten zu lassen und in ihr den Wunsch zu wecken, davon zu essen. Sie „riss ihr Auge nicht aus“, sondern nahm und aß – mit allen schrecklichen Folgen (1Mo 3:1-7). Darum müssen auch wir gut bedenken, dass der Verlust auch des Kostbarsten in diesem Leben nichts ist im Vergleich zu den Schrecknissen des ewigen Feuers in der anderen Welt.

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