Matthew 21:29

Gleichnis von den zwei Söhnen

Nun übernimmt der Herr die Initiative, indem Er in Form eines Gleichnisses eine Frage stellt. Der Weinberg ist ein Bild Israels unter dem Gesetz (Jes 5:7). Mit diesem Gleichnis macht der Herr deutlich, dass die Führer des Volkes weiter von Gott entfernt sind als die Allerverachtetsten im Volk. Es geht in dem Gleichnis um einen Menschen mit zwei Kindern, die beide nacheinander den Auftrag erhalten, in dem Weinberg zu arbeiten. Der Erste befolgt den Auftrag, wenn auch nach anfänglicher Weigerung. Dann ergeht der Auftrag an den Zweiten, der zuerst willig erscheint, denn er bestätigt, dass er gehen wird. Er tut dies aber mit den Worten „Ich gehe, Herr!“ Damit bringt er zum Ausdruck, dass er seinen Vater als Herrn sieht und keine Liebesbeziehung zu ihm hat. Seine Bereitwilligkeit erweist sich dann auch als bloßer Schein, denn letztendlich geht er nicht.

Dann stellt der Herr die Frage, wer von den beiden nun den Willen des Vaters getan hat, worauf die Führer die richtige Antwort geben. Der Herr macht ihnen klar, dass der „Erste“ solche Menschen vorstellt, die zunächst nicht den Willen Gottes tun, sondern in Sünde leben. Später aber bereuen diese Menschen ihre Sünden und finden deshalb den Eingang in das Reich Gottes, im Gegensatz zu ihnen, den Führern. So identifiziert der Herr sie mit dem zweiten Kind, das zuerst sagte, in den Weinberg gehen zu wollen, aber es nicht tat.

Nun zieht der Herr die Verbindung zu seiner Frage über Johannes und erklärt, wie wichtig es ist, dessen Botschaft zu glauben. Johannes war „auf dem Weg der Gerechtigkeit“ zu ihnen gekommen, d. h., er predigte in Übereinstimmung mit dem Recht Gottes, aber sie haben ihn abgewiesen. Damit hat der Herr ihre verkehrte, sündige Haltung auch Ihm selbst gegenüber ans Licht gebracht und ebenso auch ihre Unfähigkeit, seine Autorität zu beurteilen.

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