Matthew 21:45

Die Folgen der Verwerfung des Erben

Am Ende kommt der Herr des Weinbergs persönlich. Dann ist es nicht mehr die Frage, was die Weingärtner mit dem Herrn tun werden, sondern was der Herr mit diesen Weingärtnern tun wird. Diese Frage legt der Herr Jesus jetzt den Führern des Volkes vor. Sie wissen auch die richtige Antwort, womit sie unter Beweis stellen, dass sie moralisch korrekt antworten können, zugleich aber auch, dass sie völlig blind dafür sind, dass sie mit ihrer Antwort ihre eigene Verurteilung besiegelt haben. Sie gehen sogar noch einen Schritt weiter, indem sie sagen, dass der Weinberg jetzt anderen gegeben werden wird, die zur rechten Zeit dessen Früchte liefern werden. Eben das ist geschehen, als das Heil den Völkern angeboten wurde.

Der Herr verweist auf die Schriften, die sie so gut kennen. Die Vorgehensweise der Führer ist in ihren eigenen Schriften deutlich offenbart. Psalm 118 wendet Er direkt auf das Gleichnis an, das Er soeben erzählt hat (Ps 118:22; 23). Der Sohn ist der Stein, die Weingärtner sind die Bauleute. Wie die Weingärtner den Sohn abgewiesen haben, so haben die Bauleute den Stein verworfen. Der Herr aber hat es so geführt, dass der verworfene Stein der wichtigste Stein im gesamten Bauwerk wurde. Das ist eine Sache, die sich kein Mensch ausdenken konnte; sie hat ihren Ursprung allein im Ratschluss Gottes. Deshalb ist sie auch wunderbar in den Augen der Gläubigen des Überrests, die dies in der Endzeit voller Staunen bekennen werden, wenn sie Ihn betrachten werden, den sie durchstochen haben (Sach 12:10).

Der Herr setzt die Erklärung des Gleichnisses fort und knüpft dabei an das Urteil an, das sie selbst in ihrer Antwort auf seine Frage gefällt haben (Mt 21:41). Das Reich Gottes wird ihnen weggenommen, denn es war ja in der Person des Herrn Jesus unter ihnen anwesend (Lk 17:21). Der Herr sagt nicht, dass ihnen das Reich der Himmel weggenommen wird, denn das besaßen sie nicht. Der Herr würde von ihnen weggehen. Er ist der Prüfstein für jeden Menschen. Alle, die über Ihn fallen, werden zerschmettert werden. Solche Menschen waren die Führer. Sie sind über diesen Stein gestolpert, sind über Ihm zu Fall gekommen und auf Ihn gefallen, weil sie diesen Stein verachtet haben. Darum wird dieser Stein am Ende der Tage auf das aufständische Volk fallen und es zermalmen. Das wird geschehen, wenn der Herr Jesus auf die Erde zurückkehrt (Dan 2:34; 35).

Nun erkennen die Führer, dass der Herr in seinen Gleichnissen sie gemeint hat. Deshalb versuchen sie Ihn zu greifen, denken dabei aber zugleich an das Wohlwollen des Volkes, das sie nicht verlieren wollen. Wie auch schon in Mt 21:26 lassen sie sich von ihrer Menschenfurcht leiten, von ihrer Sorge um den Verlust des Ansehens, das sie beim Volk zu genießen glauben. Die Furcht vor dem Volk zügelt ihr Handeln, wie sie in Mt 21:26 ihre Zunge gezügelt hatte.

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