Matthew 24:40

Tag und Stunde sind unbekannt

Ein genauer Zeitpunkt für die Ankunft des Herrn kann nicht angegeben werden. Die Zeichen werden zwar darauf hinweisen, dass sie bevorsteht, aber wann sie genau sein wird, weiß nur der Vater (Apg 1:7). Dass auch der Sohn keine Kenntnis davon hat, klingt sonderbar, weil wir ja wissen, dass auch der Sohn Gott ist. Dies ist eins der Wunder seiner unergründlichen Person. Als Mensch weiß auch Er weder den Tag, noch die Stunde. So wie Er in seinem ganzen Leben auf der Erde vom Vater geleitet wurde, so ist Er auch in der Herrlichkeit dem Vater vollkommen ergeben.

So sind also Tag und Stunde seiner Ankunft nicht bekannt, die sie begleitenden Umstände allerdings sehr wohl. Es wird so ähnlich sein wie in den Tagen Noahs: Kein Wölkchen am Himmel, jeder lebte so für sich dahin, und dann kam das abrupte Ende durch die Sintflut. Diese war ein Gericht Gottes über die ganze Erde, ebenso wie es in der großen Drangsal sein wird. Bis zum Beginn der Sintflut war die Erde voller Menschen, von denen der Herr hier sagt, dass sie aßen, tranken, heirateten und verheirateten. Das war zwar alles nicht verkehrt – aber ihr Leben bestand aus nichts anderem. Sie führten ihr Leben ohne einen einzigen Gedanken an Gott.

Die Lebensweise dieser Menschen bewirkte Blindheit für das drohende Gericht. Wie eindringlich Noah auch predigte (2Pet 2:5), sie ließen sich nicht überzeugen, sondern lebten unbekümmert weiter. Ihr Horizont reichte nur soweit sie sehen konnten. Gott kam darin nicht vor. Ihm zu dienen kam ihnen nicht in den Sinn, so sehr waren sie durch ihre Genusssucht verblendet. Aber dann kam das Gericht und raffte sie alle hinweg. Das, woran sie nicht denken wollten, kam unwiderruflich über sie, und dann war es für alle zu spät außer für Noah und seine Familie, die in der Arche vor dem Gericht in Sicherheit waren.

Das bevorstehende Gericht wird Menschen, die z. B. auf einem Feld arbeiten, voneinander trennen. Arbeiten ist sicher eine gute Sache, wer aber allein für sein gutes Leben arbeitet, wird von dem Gericht getroffen werden. Wer aber nach der Ankunft des Messias Ausschau hält, wird dagelassen und in das Friedensreich eingehen dürfen. Die gleiche Trennung gilt auch für zwei Frauen, die mit einer ähnlichen Handlung beschäftigt sind: Die eine arbeitet nur für sich selbst, die andere lebt für den Herrn.

Die Botschaft des Herrn ist, dass sie wachen sollen, weil niemand genau weiß, an welchem Tag ihr Herr kommt. Wenn sie an jedem Tag wachsam sind, werden sie auch an jedem Tag für seine Ankunft bereit sein. Der Herr möchte, dass sie völlig davon erfüllt sind, wie wichtig es ist, ständig in Bereitschaft zu sein. Wenn jemand genau wüsste, in welcher Stunde ein Dieb einbrechen wird, dann würde er natürlich nicht schlafen. Deshalb ist ununterbrochene Wachsamkeit notwendig. Auch die Erwartung darf nicht nachlassen. Wenn das nämlich der Fall wäre, käme ein Dieb sowieso immer in einem unvermuteten Augenblick. Das darf aber nicht passieren. Sie müssen immer bereit sein, ohne einzudösen.

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