Matthew 26:60

Von vielen falschen Zeugen angeklagt

Die Häscher, die den Herrn gefangen genommen haben, glauben Ihn jetzt in ihrer Hand zu haben und mit Ihm machen zu können, was sie wollen. Der Herr aber lässt sich wegführen wie ein Lamm, dass zur Schlachtung geführt wird (Jes 53:7). Sie bringen Ihn zum Hohenpriester Kajaphas, wo auch die Schriftgelehrten und Ältesten sich versammelt haben. So hatten diese es beschlossen, dass Er ihnen zum Gericht vorgeführt werden sollte. Der Sohn Gottes sollte von diesen Menschen be- und verurteilt werden, wobei das Ergebnis von vornherein feststand.

Petrus, der wie alle anderen Jünger geflohen war, will nun doch genau verfolgen, was mit dem Herrn weiter geschieht. Neugierig, aber auch voller Liebe zu seinem Herrn, folgt er Ihm, wenn auch mit großem Abstand. Hier deutet sich sein Fall schon an. Wenn wir nicht nahe beim Herrn sind, ist unser Fall nahe.

Nach diesem kurzen Blick auf Petrus führt Matthäus uns wieder zurück zu dem Prozess gegen den Herrn. Noch nie ist das Recht dermaßen mit Füßen getreten worden wie in dem Prozess gegen den Herrn Jesus. Wenn wir allein schon sehen, wie die „Richter“ auf die Suche gehen, um falsche Zeugen zu finden! Wir haben hier nicht mit Menschen zu tun, die eine Anklage nicht richtig beurteilen oder in die Irre geführt werden, sondern mit Menschen, die vorsätzlich falsche Zeugen suchen – so verdorben sind sie. Welche Rechtssache ist jemals so begonnen worden, dass die Richter eifrig nach Lügnern suchten, um den Angeklagten verurteilen zu können? Hier aber ist es so, und der Herr Jesus schweigt. Das Zeugnis der Schrift hierzu ist kurz: Sie fanden keine.

Und dabei haben sie sich alle Mühe gegeben, den Herrn durch ein falsches Zeugnis abzuurteilen, denn sie haben viele falsche Zeugen auftreten lassen. Alle diese falschen Zeugen werden namentlich nicht genannt, aber Gott kennt sie alle. Was für eine Verantwortung haben sie auf sich geladen, gegen den Herrn Jesus falsch auszusagen! Dies waren keine unwissenden Menschen, sondern solche, die die Tatsachen verdrehten, um falschen Richtern einen Grund zur Verurteilung zu geben. Was sie vorbringen, braucht nicht wahr zu sein, es muss nur akzeptabel klingen. Es wird aber nichts gefunden.

Ganz am Ende treten zwei Zeugen auf, die etwas vorbringen, was der Herr tatsächlich beinahe so gesagt hat (Joh 2:19). Nur zitieren sie den Herrn nicht korrekt und verstehen auch überhaupt nicht, was der Herr gesagt hat. Sie meinen, Er habe über das Tempelgebäude gesprochen, während Er in Wahrheit über seinen Leib gesprochen hat. Dieser war nämlich wahrhaftig der Tempel Gottes in der eigentlichen Bedeutung des Wortes. Die Fülle der Gottheit wohnte und wohnt immer noch leibhaftig in Ihm (Kol 1:19; Kol 2:9).

Copyright information for GerKingComments