Matthew 5:39

Vergelten

Was das Gesetz fordert, ist immer gerecht. Darum ist auch nichts Falsches an dem Prinzip „Auge um Auge, Zahn um Zahn“; wobei nur darauf hinzuweisen ist, dass dieses von einem ordentlichen Gericht angewandt werden muss, nicht aber im Rahmen persönlicher Vergeltung. Das ist es, was sie gehört haben. Die Gnade aber geht weit darüber hinaus. Darauf weist der Herr hin, wenn Er jetzt sagt: „Ich aber sage euch“. Und dann zeigt Er, in welchem Geist seine Jünger handeln sollen, so wie Er es in vollkommener Weise tut. Das bedeutet, dass wir uns gegen einen bösen Mitmenschen nicht wehren und dass bereit sind, uns nicht nur ein bisschen, sondern tief zu erniedrigen. Wir beharren nicht auf unseren Rechten, sondern wir gewähren mehr als von uns verlangt wird. Wir gehen noch weiter mit als man von uns erzwingt. Auch sind wir bereit, abzugeben und zu leihen, wenn wir darum gebeten werden.

So wie der Herr in den vorigen Versen den Charakter von Gewalt und Verderbnis offenbart hat, so zeigt Er hier, wie an die Gesinnung und das Herz des Christen appelliert wird. Dabei muss es allerdings um echte Not gehen, nicht etwa darum, einer Bitte nachzugeben, durch die weltliche Begierden erfüllt werden sollen. Ein Christ sollte über eine Verpflichtung hinausgehen und nicht als jemand bekannt sein, der immer so viel wie möglich für sich herausschindet.

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