Matthew 6:17

Fasten

Fasten kommt verschiedentlich im Alten Testament vor (Jes 58:1-6). In den Briefen des Neuen Testaments, die das Gemeindeleben beschreiben, kommt es kaum vor. Oft steht es in Verbindung mit Gebet (Apg 14:23). Auch hier folgt es direkt auf das Gebet. Gebet betrifft den geistlichen Aspekt des Menschen, Fasten den leiblichen. Durch Fasten beteiligt jemand seinen Leib an dem, was seinen Geist und seine Seele beschäftigt. Fasten gehört zu Beugung und Betrübnis. Wenn jemand fastet, versagt er sich irdische Genüsse, die an sich aber durchaus erlaubt sind. Er verzichtet also um eines höheren Zieles willen für die Dauer seines Fastens auf ihren Genuss.

Fasten ist aber kein Selbstzweck. Das war nur bei den Pharisäern der Fall. Durch das Aufsetzen einer betrübten Miene bzw. das Verstellen ihres Gesichts versuchten sie die Wertschätzung der Menschen zu erreichen. Sie wollten gern, dass die Menschen sehen, wie gut und fromm sie lebten und wie betrübt sie doch waren über den geistlichen Zustand des Volkes Gottes. Der Herr Jesus durchschaut dieses Auftreten völlig, nennt sie Heuchler und stellt fest, dass sie ihren Lohn schon bekommen haben.

Echtes Fasten aber sieht man einem Menschen nicht an. Es ist, wie auch das Gebet, eine Sache zwischen dem Vater und dem Jünger. Wenn jemand so mit dem Vater mitfühlt über den Zustand seines Volkes, dann geschieht das Fasten wirklich für Ihn, nicht für andere; und das wird der Vater belohnen.

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