Matthew 8:23-26

Der Sturm auf dem See

Jetzt haben wir die echten Nachfolger des Herrn vor uns. Die Jünger, die Ihm an Bord des Schiffes folgten, hatten seine Worte angenommen. Sie hatten alles verlassen und folgten Ihm. Nun wird deutlich, dass damit keineswegs alles angenehm verläuft. Bei dem Herrn zu sein bedeutet ja nicht, dass wir allen Prüfungen enthoben sind. Das Gegenteil ist wahr. Wer als Jünger dem Herrn folgt, wird Feindschaft zu spüren bekommen. Die Naturgewalten tun ihr Teil, uns Angst zu machen, und in der nächsten Begebenheit (Mt 8:28-34) erleben wir die Feindschaft der Menschen. Beide Ereignisse dienen aber nur dazu, dass wir als Jünger einen Eindruck von der Macht des Herrn bekommen, die Er uns gerade dann unter Beweis stellt.

Die stürmische See erleben wir oft genug. Wir kommen in Lebenslagen, in denen wir unterzugehen scheinen. Dann rufen wir: „Herr, es herrscht schwerer Sturm, und unser Schiff wird von den Wellen bedeckt. Es sieht so aus, als würdest Du schlafen. Wir wissen, dass es nicht so ist, aber komm uns doch bitte zu Hilfe! Kannst Du uns nicht bitte zeigen, dass Du uns siehst? Herr, wir drohen umzukommen! Wir haben keine Kraft mehr, den Schwierigkeiten, der Not und den offenbar gewordenen Sünden standzuhalten!“

Und dann kommt der Herr in uns seiner Gnade zu Hilfe. Allerdings auch mit einem leisen Vorwurf wegen unseres Kleinglaubens. Wenn wir darüber nachdenken, verstehen wir das auch. Wie könnte denn ein Schiff untergehen, wenn der Herr mit an Bord ist? Er ist immer auf dem Weg des Vaters, und Er ist Herr jeder Lage. Bei Ihm sind wir immer und überall in Sicherheit. Sogar wenn uns das Leben genommen wird, kann der Feind unserer Seele nichts antun.

Nach dem sanften Vorwurf „stand der Herr auf“. Das beeindruckt uns. Er, der allmächtige Gott, steht auf und schreitet zur Tat. Wenn wir nur auf die Feinde blicken, bekommen wir Angst, wenn wir aber auf Ihn blicken, erfüllen uns Ruhe und Vertrauen. Dies ist der vierte Machtbeweis (nach der Heilung des Aussätzigen, des Knechtes des Hauptmanns und der Schwiegermutter des Petrus). Wir sehen darin die Erhabenheit Christi über die Macht Satans, der die Menschen zum Hass gegen Ihn und die Seinen aufpeitscht. Für den Herrn bedeutete diese Macht gar nichts. Er schlief. Erst als die Jünger schrien, stand Er auf und unterwarf die Naturgewalten seinem Gebot. Der Wind und der See verstummten auf das Wort ihres Schöpfers hin.

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