Matthew 9:16

Das Neue und das Alte

Dann verdeutlicht der Herr an zwei Bildern den Unterschied zwischen der Zeit des Gesetzes (= der Zeit vor seiner Ankunft) und der Zeit der Gnade (= der Zeit nach seiner Ankunft). An diesen Bildern zeigt der Herr auf, dass die Vorschriften des Gesetzes nicht mit der Gnade vermischt werden dürfen.

Der Herr benutzt also zwei verschiedene Bilder. Mit dem Bild eines Kleides erklärt Er die Einführung eines äußerlich neuen Systems, einer neuen Ordnung der Dinge. Um in diese neue Ordnung, das ist sein Reich, eingehen zu können, muss ein Mensch das von Ihm verkündigte Evangelium annehmen. Darum wird er zur Bekehrung aufgerufen (Mt 4:17). Durch das Einhalten des Gesetzes bzw. gesetzlicher Grundsätze ist es unmöglich, Teil dieses Reichs zu werden. So hatten nämlich die Pharisäer versucht, den Eingang in das Reich zu finden.

Der Herr macht aber klar, dass der alte Weg, das Halten des Gesetzes, und der neue Weg nicht in Harmonie zu bringen sind. Wenn der neue Flicken (= das Evangelium) in das alte Kleid (= das Gesetz) eingepasst wird, dann wird das Ergebnis sein, dass beide zerstört werden. Genau das aber sehen wir in weiten Teilen der Christenheit. Man hat versucht, das Neue in das Alte einzusetzen, indem man viele judaistische Rituale auch im Christentum beibehielt und ihnen einige christliche Wahrheiten hinzufügte. Das sehen wir z. B. in einer besonderen Klasse von Priestern, einem buchstäblichen Altar, in besonderer Kleidung, in Kerzen und anderen Äußerlichkeiten, denen bestimmte geistliche Bedeutung zugesprochen wird. Solche Dinge bewirken, dass die äußere Erscheinungsform des Christentums eine falsche Wiedergabe dessen ist, was es eigentlich sein sollte.

Neben der äußeren Erscheinungsform kann auch der Inhalt des Neuen nicht mit dem Inhalt des Alten vereinigt werden. Das wird nun mit dem Bild der Weinschläuche erklärt. Im Christentum, wie es nach den Gedanken Gottes ist, befinden sich neue Menschen, die von einer ganz neuen Freude erfüllt sind. Das Alte, der alte Mensch, hat darin keinen Raum.

Der Herr Jesus bringt die wahre Freude, Er macht die Hochzeit zu einem Fest (Joh 2:1-10). An dieser Freude kann nur teilhaben, wer selbst erneuert ist, zu einem neuen Menschen geworden ist, in dem der Heilige Geist wohnt. Ein solcher erlebt die „Freude im Heiligen Geist“, was eines der Kennzeichen des Reiches Gottes in dieser Zeit ist (Röm 14:17).

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