Micah 7:18

Wer ist ein Gott wie du?

Die kommende herrliche Befreiung erweckt das Lob angesichts dessen, Wer Gott ist. In der Frage: „Wer ist ein Gott wie du?“ erkennen wir die Bedeutung von Michas Namen: „Wer ist wie Jahwe?“ Sie erinnert auch an den Lobpreis Moses bei der Befreiung des Volkes aus Ägypten (2Mo 15:11). Im Hinblick auf die kommende Befreiung drückt der treue Überrest die gleiche Bewunderung für Gott aus. Diese Bewunderung wird noch größer, wenn wir sehen, dass Gott sein Volk nicht nur von äußeren Mächten befreit, sondern vor allem von der viel größeren Macht der Sünde und ihrer Schuld. Wer ist wie Gott, der vergibt?

Bei der Befreiung aus Ägypten gab sich Gott als der Gott zu erkennen, der unvergleichlich erhaben ist über alle Götter. Wenn er sein Volk wieder annimmt, das wegen seiner Sünden wie ein Ausgestoßener unter den Völkern war, gibt sich Gott als der Gott zu erkennen, der unvergleichlich barmherzig und gnädig ist angesichts der „Ungerechtigkeit“ und der „Übertretung“ (vgl. 2Mo 34:6; 7). Es ist untrennbar mit seinem Wesen verbunden, dass Er bereit ist, Sünden zu vergeben.

In der Zukunft wird Er auf diese Weise mit „dem Überrest seines Erbteils“ handeln. Er wird alle seine Verheißungen an einem gottesfürchtigen Überrest erfüllen, den Er nach der Erwählung seiner Gnade für sich bewahrt. Er behält seinen Zorn nicht ewig für jeden zurück, der in Verbindung mit seinem Sohn steht und dem das Werk seines Sohnes angerechnet wird (vgl. Ps 103:9; Jes 57:16). Sein Zorn bleibt aber für immer auf denen, die den Sohn verwerfen (Joh 3:36b). Es ist seine Freude, Güte zu erweisen (vgl. Ps 103:8).

Micha bekennt als Mund des Überrestes, dass Gott sich wieder über sie erbarmen wird. Die Ungerechtigkeiten werden keine Bedrohung mehr sein. Micha – und der Überrest, in dessen Namen er spricht – weiß, dass Gott sie „niedertreten“ wird. Das deutet darauf hin, dass er die Macht und Tyrannei der Ungerechtigkeiten durch seine Kraft völlig niederringt. Die Sünde regiert nicht mehr, denn Er ist der Herrscher. Über uns, durch unsere Identifikation mit dem Werk Christi, regiert die Sünde nicht mehr (Röm 6:14).

Gott wird die Sünden an einen Ort entfernen, von dem sie nie wieder auftauchen werden: in die Tiefen des Meeres (vgl. 2Mo 15:4; 5; 10). Wenn Gott Sünden vergibt, sind sie nicht mehr zu finden und er sucht nicht nach ihnen (Jer 50:20; Jes 38:17). Er kann das mit unseren Sünden tun, weil der Herr Jesus sie an seinem Leib auf dem Holz getragen hat, wo Er das Gericht Gottes über sie empfangen hat (1Pet 2:24).

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