Nahum 1:3

Der Schuldige wird bestraft

Die Tatsache, dass der HERR ein Rächer ist, bedeutet nicht, dass Er schnell zornig wird, im Gegenteil, Er ist „langsam zum Zorn“ (vgl. 4Mo 14:18). So ermahnt Er auch uns in seinem Wort, dass wir „langsam zum Zorn“ sein sollen (Jak 1:19; vgl. Pred 7:9). Dass Er geduldig ist, hat Er schon über ein Jahrhundert früher bewiesen, als Er seinen Propheten Jona in diese Stadt Ninive sandte, um sie zu richten (Jona 3:10; Jona 4:2). Er gibt den Menschen Zeit, Buße zu tun. In den Tagen Jonas war dies ein Zeitraum von 40 Tagen. Wenn nun die nächsten Generationen von Ninive Gottes Erbarmung in der Vergangenheit vergessen haben und erneut böse werden, so hat Gott mehr als ein Jahrhundert lang Geduld.

Seine Geduld ist keine schwache Nachsicht, sondern resultiert aus der Kraft seiner Liebe und Barmherzigkeit (2Pet 3:9). Er verliert niemals seine Geduld. Das ist eine glückliche Gewissheit für diejenigen, die Ihn kennen. Seine Geduld hat aber sehr wohl ein Ende. Das ist ein ernster Gedanke für diejenigen, die Spott mit Ihm treiben (Ps 50:21). Sein Zögern im Zorn bedeutet nicht, dass es Ihm an Kraft fehlt und Er deshalb den Schuldigen ungestraft lassen muss. Er ist überaus groß in seiner Güte, doch Er ist auch von großer Kraft im Gericht. Er setzt seine Macht immer zur richtigen Zeit, auf die richtige Weise und in der richtigen Form ein (4Mo 14:17).

In seiner Kraft wird Er den Schuldigen nicht ungestraft lassen, sondern ihn richten (Röm 2:5). Wir sehen eine Offenbarung seiner Kraft „im Sturmwind und im Gewitter“. Darin sehen wir nicht nur seine Kraft, sondern auch die unberechenbare Geschwindigkeit seines Handelns. In seinem Wirken wird Er von Sturmwind und Gewitter begleitet. Sie dienen Ihm bei der Ausübung seines Gerichts (vgl. Jes 29:6). Er „zermalmt durch ein Sturmwetter“ (Hiob 9:17a; Jes 29:6; Ps 83:16).

Nahum fügt einen weiteren Aspekt zu seiner Majestät hinzu und zwar, dass die Wolken „der Staub seiner Füße“ sind. So wie der Mensch auf dem Staub geht und den Staub aufweht, so geht der HERR auf den Wolken, die Ihn begleiten. In diesem Bild wird die Majestät und Erhabenheit Gottes aufgezeigt. Dies geschieht in einer Weise, in der wir an die Offenbarung Gottes am Sinai erinnert werden, als Er das Gesetz gab.

Gleichzeitig bietet diese Illustration von Gottes Majestät und Erhabenheit Trost für jeden, in dessen Leben Wolken die Sonne verdecken. Gott ist über den Wolken des Kummers. Er geht auf ihnen, Er bewegt sich auf ihnen, um sein Werk zu vollenden, obwohl die Wolken manchmal verbergen, wie sein Weg ist und dass es sein Weg ist. Seine Fußstapfen sind für den Menschen nicht wahrnehmbar oder erkennbar. Dennoch darf man im Glauben darauf vertrauen, dass seine Fußstapfen stets in die Richtung von Segen weisen.

Wenn wir Wolken in unserem Leben sehen, ist unser treuer Gott nicht weit weg. Eine Wolke kann für uns groß und erhaben sein, aber für Gott ist sie nicht mehr als Staub. Unsere Schwierigkeiten und Ängste sind für Ihn nicht zu groß. Mit einer Handbewegung kann Er sie beseitigen. Wir können auf Ihn vertrauen, dass Er sie kontrolliert, auch wenn Er sie nicht sofort wegwischt.

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