Nehemiah 12:27

Die Einweihung der Mauer

Hier geht die Geschichte weiter. Die Mauer ist schon in Nehemia 6 fertig geworden (Neh 6:15). Die dazwischenliegenden Kapitel beschreiben die Widmung des Volkes als Ganzes, dadurch, dass Gottes Wort sie zum Selbstgericht bringt. Jetzt, wo sich das Volk geweiht hat, kann die Mauer eingeweiht werden. Die Fertigstellung ist Grund zur Freude und Dankbarkeit gegenüber Gott und für eine Feier, um die Mauer einzuweihen.

Das Fest der Einweihung wird gefeiert, weil der HERR sein Volk nicht nur aus dem Land der Fremde zurückgebracht hat, sondern auch geschenkt hat, dass sein Haus und seine heilige Stadt von seinem Volk mit einer Mauer umgeben sind. Die Mauer ist ein Zeugnis für Freund und Feind, dass die, die einst wegen ihrer Sünden zerstreut wurden, nun unter Gottes Fürsorge stehen. Das ist ein Grund zur Freude. Diese Freude äußert sich in Danksagung und Liedern, die von Musikinstrumenten begleitet werden. So hat David es geboten (Neh 12:36, 1Chr 15:16; Esra 3:10). Jeder Levit hat seine eigene Stimme und sein eigenes Instrument. Aber alle sind erfüllt von dem, was der HERR bewirkt hat. Es ist der Gegenstand ihres Lobgesangs und ihrer Danksagung und darum ist es harmonisch.

Es gab noch mehr Einweihungsfeste in der Geschichte Israels: bei der Überführung der Lade durch David in die Stadt Davids (2Sam 6:12), bei der Einweihung des Tempels (1Kön 8:62-66), beim Legen des Fundaments vom Tempel (Esra 3:10-13) und bei der Einweihung des Hauses (Esra 6:16-18). Die Freude bei den Einweihungsfesten steht immer in Verbindung mit Gottes Haus und sie ist trotz des Verfalls da. Diese Feste sind nicht durch das Gesetz festgelegt, sondern finden spontan statt.

Das ist auch hier der Fall. Die Einweihung der Mauer wird ein allgemeines Fest. Und das nicht nur für die, die an der Mauer gebaut haben, und die Einwohner Jerusalems. Die Leviten, die Sänger, kommen von allen Seiten. Die Mauer Jerusalems ist ein Symbol der Erlösung und die Tore ein Symbol des Lobes.

Bevor das Fest gefeiert wird, reinigen die Priester und die Leviten erst sich selbst und danach auch das Volk, die Tore und die Mauer. Es kann keine echte (Ein-)Weihung ohne Reinigung geben. Es ist eine Reinigung mit Wasser, wofür sie möglicherweise das Entsündigungswasser benutzt haben (4Mo 19:11-13). Die Waschung mit Wasser durch das Wort ist immer nötig (Eph 5:26). Dadurch kommen wir zum Bekenntnis und werden rein.

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