Nehemiah 6:18

Briefwechsel

Unter den Mitarbeitern Nehemias sind solche, die mit dem Feind in der Person Tobijas korrespondieren. Auf diese Weise tauschen sie Gedanken mit dem Feind aus. Tobija ist in zweierlei Hinsicht mit Gottes Volk verbunden, in beiden Fällen durch eine Eheverbindung. Er selbst ist mit einer Tochter Schekanjas verheiratet; sein Schwiegervater ist also ein Jude. Sein Sohn ist mit der Tochter Meschullams verheiratet; seine Schwiegertochter ist also eine Jüdin. Meschullam sind wir bei dem Wiederaufbau der Mauer begegnet (Neh 3:4; 30). Durch diese Verbindungen hat er viele Verwandte in Gottes Volk und durch sie kann er seinen Einfluss auf das Volk ausüben.

Gemischte Ehen, das heißt, eine Ehe eines Angehörigen von Gottes Volk mit jemandem, der nicht zu Gottes Volk gehört, sind gegen den Willen Gottes (2Kor 6:14-18). Wo sie gefunden werden, wird der Gläubige fast immer in die Welt mitgezogen.

Noch eine List ist, dass die eigenen Volksgenossen Nehemias gut über den Feind reden. Tobija mag ein Gegner des Mauerbaus sein, aber sonst ist er doch sehr nett. Sie hinterbringen ihm auch die Worte Nehemias, womit sie Nehemia vor dem Feind in ein schlechtes Licht rücken. Während sie den Feind gegenüber Nehemia loben, sprechen sie zum Feind über Nehemia, als einen Mann von leeren Worten. Die Briefe, die Tobija an Nehemia schickt, sind aber kräftig. Es sind echte Drohbriefe.

Durch Verbindungen mit dem Feind verschwindet das Unterscheidungsvermögen. Der Feind wird dann als freundlich und mitfühlend dargestellt. Solche Sichtweisen haben das Ziel, die Meinung von Menschen anzupassen, die den Feind immer nur als Feind sehen. Der Feind hat doch auch so viele gute Dinge. Das müssen wir doch auch berücksichtigen.

Doch der Feind kommt nicht vorwärts mit all seinen Versuchen, das Werk zu verhindern. Darin liegt eine Ermutigung für jeden, der für den Herrn arbeitet. Wenn in dem Werk auf den Herrn vertraut wird, wird jeder Angriff des Feindes zu nichts führen. Nehemia gewinnt, weil er Gott kennt und Ihn in alles mit einbezieht.

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