Nehemiah 8:15

Das Laubhüttenfest wird wiederentdeckt

Wer sich mit dem Wort beschäftigt mit dem Verlangen, Gottes Willen kennen zu lernen, wird Gottes Willen entdecken. Hier geschieht das in Bezug auf das Laubhüttenfest. Bei der Untersuchung des Gesetzes finden sie das Gebot über das Wohnen in Laubhütten im siebten Monat (2Mo 23:16; 3Mo 23:34; 4Mo 29:12;5Mo 16:13-15). Das Fest soll gehalten werden, wenn alle Ernte im Land eingesammelt ist. Daher wird es auch das „Fest der Einsammlung“ genannt mit der Erwähnung, dass damit auch der „Ausgang des Jahres“ angebrochen ist (2Mo 23:16).

Die Zeit der Anstrengung ist vorbei, sie müssen nicht mehr mit ihrer Arbeit beschäftigt sein, sondern dürfen sich an den Ergebnissen davon erfreuen. Wenn die gesamte Ernte des Landes eingebracht ist, kann es dann anders sein, als dass das ganze Volk voller Dankbarkeit gegenüber dem HERRN Ihm ein Fest feiert? Wenn wir alle Segnungen sehen, mit denen Gott uns gesegnet hat, kann es dann anders sein, als dass unser Herz vor Dankbarkeit und Freude überfließt?

Das Fest beginnt mit einer Sabbatruhe – was nicht bedeutet, dass der erste Tag des Festes auch auf einen Sabbat fällt – und es endet damit. Das Laubhüttenfest spricht vom tausendjährigen Reich, dem großen Ruhetag für die Schöpfung; eine Ruhe, an der auch das Volk teilhaben wird (Sach 14:16-19). Der Ruhetag zu Beginn spricht vom Beginn der anschließenden Ruheperiode. Das stellt den Beginn des tausendjährigen Friedensreiches vor, die Zeit, die „Verwaltung der Fülle der Zeiten “ genannt wird (Eph 1:10a). Das ist die Zeit, in der sich Gottes Vorhaben erfüllt, „alles unter ein Haupt zusammenzubringen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist“ (Eph 1:10b). Christus wird dann zusammen mit seiner Gemeinde als der wahre Adam mit seiner Frau über die Schöpfung regieren.

Der HERR möchte, dass sie dieses Fest feiern, um sie an die Zeit zurückdenken zu lassen, in der Er sie durch die Wüste geführt hat, wo sie in Zelten gewohnt haben und nicht in Häusern. Er bringt ihre Gedanken zurück zu der Zeit direkt nach ihrer Befreiung aus Ägypten, zu seiner Fürsorge für sie während der Wüstenreise. Er hat damals auch in einem Zelt bei ihnen gewohnt. Die Erinnerung an seine Fürsorge und seine Nähe wird sie mit großer Dankbarkeit erfüllt haben. Im Gegensatz zum Passah, das in der Wüste gefeiert werden kann, kann das Laubhüttenfest nicht in der Wüste, sondern erst im Land gefeiert werden. Es ist ein Erntedankfest und in der Wüste gibt es nichts zu ernten.

Als sie bei der Untersuchung von Gottes Wort die Vorschrift für dieses Fest entdecken, finden sie nicht etwas Neues, sondern entdecken eine vergessene Wahrheit wieder. Jahrhundertelang steht sie schon im Gesetz. Aber das Buch des Gesetzes ist in Vergessenheit geraten. Dadurch sind auch die Vorschriften Gottes in Bezug auf die Feste in Vergessenheit geraten. Gott wird das vorenthalten, worauf Er von Seiten seines Volkes ein Anrecht hat. Sein Volk hat kein Bewusstsein mehr für die Segnungen, die mit dem Tun seines Willens verbunden sind. Dieses Bewusstsein kommt durch diese Untersuchung wieder an die Oberfläche.

In der Christenheit ist die Bibel auch in Vergessenheit geraten. Viele Christen lesen kaum darin. Das Herz ist nicht mehr beim Herrn Jesus und bei dem, was Er wichtig findet. Sobald jedoch das Wort wieder Eingang in die Herzen bekommt und das Verkehrte bekannt und gelassen wird, geht der untersuchende Christ von einer Entdeckung zur nächsten. Er entdeckt das, was schon Jahrhunderte im Wort steht, aber was jetzt einen Glanz und eine Bedeutung für ihn bekommt. Ob es um die Aufnahme der Gemeinde geht, das Feiern des Abendmahls oder die Zukunft Israels, jede neue Entdeckung bekommt einen Platz im Herz und im Leben.

Die, die das Gesetz untersuchen, machen ihre Entdeckung nicht bekannt, um es dann jedem selbst zu überlassen, was damit zu tun ist. Nein, sie sind sich ihrer Verantwortung bewusst und erlassen den Befehl, Laubhütten zu machen. Dabei geben sie keine Anweisungen, die ihrer Meinung nach besser zur aktuellen Situation der Zeit, in der sie leben, passen. Sie geben den Auftrag, so zu handeln „wie geschrieben steht“ (vgl. Esra 3:4).

Es ist nicht die Rede von neuen Formen mit altem Inhalt. Ihr Handeln wird von dem bestimmt, was sie „im Gesetz geschrieben“ fanden, „dass der HERR durch Mose geboten hatte“. Was für die Feste in der Zeit Moses gilt, gilt unvermindert und unverändert auch in den Tagen Nehemias. Auch für unsere Zeit ist das Wort genauso aktuell wie in den Tagen, in denen Gott sein Wort hat aufschreiben lassen.

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