Numbers 19:19

Arten der Verunreinigung

In diesem Abschnitt finden wir verschiedene Arten der Verunreinigung. Die erste ist die durch einen Sterbefall in einem Zelt. Ein Zelt weist auf eine private Sphäre hin, auf etwas, was im Haus geschieht. Dort kann der Tod so ganz plötzlich einkehren, durch etwas, was aus dem Fleisch hervorkommt, in Wort oder Tat. Wir sagen oder tun dort oft Dinge, die von unseren Kindern gesehen oder gehört werden, wodurch sie negativ beeinflusst werden. Oder wir holen uns Dinge ins Haus (Zeitschriften, Bücher, Fernsehen, Internet), wobei zwar wir, aber nicht unsere Kinder, unterscheiden können, was verunreinigt.

Ein Zelt kann auch auf eine örtliche Gemeinde angewendet werden. Auch darin kann plötzlich der Tod eindringen – durch eine Äußerung des Fleisches in etwas Gesagtem oder Verübten. Alle werden dadurch verunreinigt.

Ein offenes Gefäß steht offen für Verunreinigungen. Wenn der Tod eingedrungen ist, in welcher Form auch immer, werden offene Gefäße – Kinder, Jungbekehrte, schwache Gläubige, die oft für das Falsche empfänglich sind – hierdurch berührt.

Das freie Feld bedeutet die öffentliche Sphäre, unsere Tätigkeiten in der Welt. Ein mit dem Schwert Getöteter zeigt Gewalttat. Der Geist der Gewalttat kann auch uns manchmal kennzeichnen. Denken wir an böse Rederei, gewalttätig sein mit unserer Zunge. Der Sprachgebrauch verunreinigt uns. Wenn wir aggressiv reagieren, haben wir eine Leiche oder etwas dergleichen angerührt.

Das Gebein eines Menschen, ein Knochen, zeigt etwas, was entfernt an eine Leiche erinnert. Es ist ein Bild eines allgemein üblichen Tuns, wobei der Gedanke an Sünde völlig in den Hintergrund getreten ist. Eine kleine Lüge aus Gefälligkeit muss erlaubt sein, Zahlen etwas anders auszufüllen, um ein besseres Bild abzugeben, als es wirklich ist; darüber müssen wir uns kein Kopfzerbrechen machen.

Ohne selbst schuldig zu werden durch den Gebrauch schlechter oder gewalttätiger Rederei, können wir aber doch Gespräche hören, die uns verunreinigen. Wir können auch leicht in eine Art des Denkens verfallen, wovon wir nicht mehr merken, dass es mit dem Tod in Verbindung steht. In beiden Fällen müssen wir uns reinigen. Wir müssen uns mit dem Herrn Jesus und seinem Werk beschäftigen durch das Lesen des Wortes Gottes. Dann erkennen wir, worin wir uns verunreinigt haben, werden unsere Sünde bekennen und Gewissheit der Vergebung empfangen (1Joh 1:9).

Auch die Berührung eines Grabes verunreinigt. Ein Grab kann schön aussehen, aber im Inneren ist es tot und kalt. Der Herr Jesus beschreibt so die Pharisäer (Mt 23:27). In jedem von uns steckt ein Pharisäer. Wir können uns leicht besser darstellen als wir sind. Wir benutzen schmeichelnde Reden, wenn wir mit jemandem sprechen, aber in unserem Herzen wünschen wir der Person nur Schlechtes. Wenn wir das erkennen, müssen wir gereinigt werden. Manchmal kommen wir, ohne es zu wissen, mit solchen Menschen in Berührung. Dann sind wir doch verunreinigt und müssen gereinigt werden (Ps 19:13).

Für die Reinigung sollte von der Asche der verbrannten Kuh genommen werden. Die Asche sollte in ein Gefäß getan werden. Dann sollte lebendiges Wasser darauf gegossen werden. Dieses Bild stellt folgendes dar: Der Geist Gottes wendet mittels des lebendigen Wortes Gottes das Leiden Christi auf die Seele an. Hierdurch empfängt die Seele wieder die Gewissheit, dass die Sünde und alles, was aus dem alten Menschen und der Welt ist, durch das sühnende Sterben Christi weggetan ist.

Ein reiner Mann sollte das Wasser anwenden. Wir dürfen als Brüder und Schwestern einander helfen, dieses Wasser anzuwenden. Um anderen eine Hilfe sein zu können, darf in unserem Leben keine nicht-bekannte Sünde bestehen. Unreinheit in unserem Leben können wir nicht immer selbst wegschaffen. Manchmal ist es erwünscht, manchmal sogar erforderlich, anderen die Sünden zu bekennen (Jak 5:16). Es ist ein Vorrecht, von dem geistlichen Dienst eines anderen zu profitieren.

Wer sich weigerte, das Wasser auf sich sprengen zu lassen, wer nicht darum bat, blieb unrein und sollte ausgerottet werden. Jede Sünde, auch die geringste, von der wir uns nicht reinigen (lassen), wird uns ins Verderben führen. Auf dem Weg ins Verderben werden wir auch andere mitschleppen. Daher, wenn jemand nicht von seiner Sünde umkehrt, muss er aus der Mitte der Gemeinde weggetan werden (1Kor 5:13b). Nicht die Sünde wird für uns verhängnisvoll, sondern die Nicht-Anwendung des Mittels, das uns Gott gegeben hat.

Der reine Mann war nicht besser. Er sollte Ysop benutzen, um das Wasser anzuwenden (vgl. 2Mo 12:22). Das bedeutet, dass er sich in Niedrigkeit und Beugung mit dem Unreinen beschäftigen muss (Gal 6:1). David bat um einen solchen (Ps 51:9). Das lebendige Wasser (das Wort Gottes) und die Asche (der Beweis, dass das Opfer verzehrt war) waren die Mittel zur Reinigung und nicht die Kenntnis und die Einsicht des reinen Mannes. Der reine Mann muss das Wort Gottes kennen, um den rechten Text zu benutzen, und er muss das Werk des Herrn Jesus kennen, um auf den richtigen Aspekt hinweisen zu können.

Das Wasser soll auch auf das Zelt angewendet werden und alle, die darin sind. Wenn dort Verunreinigung erfolgt ist, soll auch jeder, der davon betroffen ist, bewusst oder unbewusst, unter die Kraft des Wassers der Reinigung gebracht werden. Lasst uns froh sein, wenn jemand mit dem Wort Gottes kommt und uns die Asche der roten Kuh (die völlige Verzehrung des Herrn Jesus für die Sünde) vorstellt, damit wir von den geschehenen Verunreinigungen gereinigt werden.

Der reine Mann soll sich auch reinigen. Andere zum Bekenntnis führen, die Sünde anderer anhören, verunreinigt. Jede Berührung mit der Sünde und was zur Beseitigung nötig war, macht unrein. Darum soll er seine Kleider waschen, sein Benehmen in das Licht des Wortes Gottes stellen, damit nichts von der Sünde, mit der er sich beschäftigen musste, an ihm kleben bleibt.

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