Proverbs 11:15

Führung – kein Bürge werden

„Führung“ ist wichtig für die Stabilität eines Volkes (Spr 11:14). Führung lässt sich mit dem Steuern eines Schiffes vergleichen. Dieses Schiff hier ist das Volk, die Nation, worauf auch der alte Ausdruck „Staatsschiff“ hinweist. Dieser Vergleich wird gemacht, weil auch ein Schiff für seine Sicherheit von der Führung eines Kapitäns abhängig ist, der kompetent sein muss. Ohne Menschen am Ruder des „Staatsschiffes“, die in der Lage sind, das Volk zu führen, sinkt ein Schiff, das heißt „verfällt ein Volk“. Aber „bei der Menge der Ratgeber“, bei einer Menge von Weisen in allen möglichen Bereichen, kommt „Rettung“ aus der Not und das Volk wird vor dem Untergang bewahrt.

Dies gilt auch für das Volk Gottes, dargestellt durch die örtliche Gemeinde. Besprechung unter Gebet und anhand des Wortes Gottes ist notwendig, um eine Gemeinde zu sein, wo der Herr Jesus in der Mitte sein kann. Bei der Besprechung in Jerusalem über die Streitfrage, ob die Nationen das Gesetz halten sollten, führten die Beiträge mehrerer weiser Ratgeber zu einer erlösenden Antwort (Apg 15).

Für eine finanziell solide Politik ist es notwendig, keine undurchsichtige finanzielle Verpflichtung einzugehen. Eine dieser undurchsichtigen Verpflichtungen ist, „Bürge“ für „einen anderen“ zu werden (Spr 11:15). Bürge werden ist eine große Dummheit (vgl. Spr 6:1-5), besonders wenn man es für einen Fremden tut. Salomos Warnung hier ist sehr deutlich: Wer Bürge wird, dem wird es „sehr schlecht“ ergehen. Wer Bürge wird, garantiert der anderen Partei, dass er deren selbst eingebrockte Schulden begleichen wird, und zwar ohne eine Rückzahlungsgarantie. Das kann zu seinem eigenen Bankrott führen und ihn in absolute Armut stürzen.

Durch das Gegenteil in der zweiten Verszeile wird betont, wie gefährlich es ist, Bürge zu sein. Es geht um nichts weniger als „sicher“ und sorglos zu leben. Das ist die Aussicht für den, der „das Handeinschlagen hasst“. Es ist die Bestätigung einer Vereinbarung, was heutzutage unter anderem durch eine Unterschrift geschieht. Unterschreibe nie oder gib nie irgendeine Art von Bestätigung, bevor du vollständig weißt, wozu du dich mit deiner Unterschrift verpflichtest.

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