Proverbs 11:31

Das Wachstum der Gerechten

Reich werden wollen und Reichtum missbrauchen ist zu verurteilen. Ein weiteres Übel des Reichtums ist, darauf zu vertrauen (Spr 11:28). „Wer auf seinen Reichtum vertraut“, wird beschämt werden. Das wird er schmerzlich spüren, wenn er „fällt“. Reichtum bietet keine feste Grundlage für das Leben. Fallen bedeutet, dass sein Leben im Chaos endet. Der Grund dafür ist, dass er Gott keinen Platz in seinem Leben einräumt (Lk 12:16-21).

Das Gegenteil gilt für „die Gerechten“. Sie vertrauen auf Gott und „sprossen wie Laub“. Ihr Leben ist in Ihm gewurzelt und zeichnet sich durch Wohlstand und Fruchtbarkeit aus (vgl. Ps 92:13-16; Jer 17:7; 8). Das Leben derer, die auf Reichtum vertrauen, ist wie ein abgefallenes und verdorrtes Blatt; der Gerechte dagegen ist wie ein grünes Blatt voller Vitalität, das ständig wächst.

Wer in seiner Habsucht nur an sich denkt, zerrüttet sein Haus (Spr 11:29). Er hat absolut kein Interesse an den Mitbewohnern, die ihm aus seiner Sicht bei seiner Jagd auf das Böse nur im Weg stehen. Was von seinen Anstrengungen übrigbleibt, ist nur Wind – nichts Greifbares. So wie er seinem Haus vorsteht, zeigt er, was für ein Narr er ist. Die zweite Verszeile setzt voraus, dass er alles verloren hat; und er hat sich so sehr verschuldet, dass er sich als Sklave „dessen, der weisen Herzens ist“, verdingen muss.

Was der Gerechte hervorbringt (Spr 11:30), steht im Gegensatz zu dem Narren von Spr 11:29. Sein Leben als ein Gerechter zeigt, dass er Leben hat. Dieses Leben hat er nicht in sich selbst. Was aus ihm hervorkommt, was aus dem Leben, das in ihm ist, sichtbar wird, kommt vom wahren Baum des Lebens, dem Herrn Jesus. Das Leben des Gerechten gleicht also dem Leben des vollkommen Gerechten.

Diese Übereinstimmung zeigt sich auch in der Beziehung zu anderen Menschen. Wer einen Baum des Lebens als Frucht hervorbringt, ist darauf aus, andere mit dem wahren Baum des Lebens in Verbindung zu bringen. In erster Linie geht es darum, dass andere von der Weisheit angezogen und dafür gewonnen werden. Wer das tut, wer auf diese Weise Seelen gewinnt, ist weise.

Das können wir auch auf das Evangelium anwenden. Wir können Menschenfischer werden, Menschen fangen (Mt 4:19), indem wir sie für Christus gewinnen, damit sie Ihm nachfolgen. Paulus ist ein besonderes Beispiel für solch einen weisen Mann (vgl. 1Kor 9:20-22; 1Kor 10:33). Sein ganzer Dienst ist eine Quelle von Leben und geistlicher Nahrung für die Generationen nach ihm.

„Der Gerechte“ hat ebenso mit der Regierung Gottes zu tun wie „der Gottlose und Sünder“ (Spr 11:31). Gott muss in seiner Gerechtigkeit mit jeder Sünde handeln, unabhängig davon, wer diese Sünde begeht. Auch ein Gerechter, der sündigt, muss die Konsequenzen auf sich nehmen und tragen. Mose ist ein Beispiel dafür. Weil er sündigte, durfte er das Volk nicht in das verheißene Land bringen. Auch das Leben Davids zeigt, wie wahr das ist. Diese Vergeltung geschieht auf der Erde. Tröstlich ist dabei, dass der Gerechte wissen darf, dass Christus ihm hilft, die Konsequenzen seiner Sünden zu tragen, weil Er seine Sünden am Kreuz getragen hat.

„Der Gottlose und Sünder“ ist gleichermaßen betroffen von den Folgen seiner Sünden auf der Erde und wird sie tragen müssen. Aber für ihn gibt es ein „wie viel mehr“ – dies ist der erste der vier „wie viel mehr“-Sprüche (Spr 11:31; Spr 15:11; Spr 19:7; Spr 21:27). Er wird die Last allein tragen müssen, weil er ohne Christus lebt und, wenn er sich nicht doch noch bekehrt, ohne Ihn stirbt. Es scheint so, dass Petrus dieses Wort in seinem ersten Brief zitiert, wenn er schreibt: „Und wenn der Gerechte mit Not errettet wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen?“ (1Pet 4:18).

Copyright information for GerKingComments