Proverbs 19:13

Häusliches Elend und häusliches Glück

„Ein törichter Sohn“ und „Zänkereien einer Frau“ sind zwei Probleme, die in einer Familie Chaos verursachen (Spr 19:13). „Ein törichter Sohn“ beraubt seinen Vater aller Freude durch seine Ausschweifung, Faulheit und Dickköpfigkeit, durch seinen Stolz und seine Widerspenstigkeit. Das Wort „Verderben“ steht im Plural und deutet darauf hin, dass ein solcher Sohn seinen Vater immer wieder betrübt. Er verursacht eine Serie von aufeinanderfolgenden Katastrophen für seinen Vater, unter denen natürlich auch seine Mutter leiden wird.

Eine Frau, die zankt, tut dasselbe wie der Sohn, denn auch sie macht das Haus wegen ihrer Zänkereien unbewohnbar. Das Haus, das eine Oase des Friedens sein sollte, ist voller Neid und Zwist. Eine Zänkerei folgt der anderen, so wie Wassertropfen stetig und unaufhörlich aufeinander folgen. Wenn es anfängt, durch das Dach zu tropfen, weiß man nicht, wo das Leck ist. Solange das Leck nicht gefunden und geschlossen wird, tut das Wasser im Verborgenen sein zerstörerisches Werk. Manchmal ist es das Gleiche mit dem Gezänk einer Frau. Du weißt nicht, wo das Gezänk herkommt oder wie du es abstellen kannst.

Es kann sein, dass in diesem Fall bekannt ist, woher der Zank kommt, und das ist das Verhalten des Sohnes. Wenn sich ein Sohn oder ein Kind schändlich benimmt, kann das Spannungen in der Ehe verursachen. Das geschieht, wenn die Frau ihrem Mann die Schuld dafür gibt (in der Praxis kann es auch umgekehrt sein). Glücklicherweise kann es auch so sein, dass die Sorge um ein Kind Mann und Frau zu einer engeren Einheit schmiedet. Das wird der Fall, wenn sie das Kind als gemeinsames Anliegen im ständigen Gebet vor den Herrn bringen.

Der Erwerb von „Haus und Gut“ ist eine Frage des Erbes (Spr 19:14). Ein Erbe geht vom Vater auf den Sohn über. Es ist eine Folge der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Familie. Ganz anders ist es mit dem Erwerb einer „einsichtsvollen Frau“. Da gibt es keine Familienbeziehung. Wenn jemand „eine einsichtsvolle Frau“ bekommt, ist das ein besonderes Geschenk Gottes. So ist der Gegensatz einerseits der Reichtum, der vom Vater übernommen werden kann, und andererseits eine einsichtsvolle Frau, die ein Geschenk des HERRN ist.

„Faulheit“ ist eine weitere Ursache, die Elend über andere bringt und nicht nur über den Faulen selbst (Spr 19:15). Dieser Spruch ist als abschreckende Warnung vor Faulheit gemeint. Faulheit bedeutet, dass jemand völlig inaktiv ist. Ein „tiefer Schlaf“ (vgl. 1Mo 2:21) ist ein Zustand der Bewusstlosigkeit. Die Zeit vergeht, ohne dass der Faule sich dessen überhaupt bewusst ist.

Wer faul ist, verschwendet die Zeit, die nötig ist, sich um sich selbst und seine Familie zu kümmern. Die Familie, in der der Ehemann und Vater aufgrund seiner Faulheit keine Sicherheit bietet, weil er nicht für ein Einkommen sorgt, ist eine erbärmliche Familie. Es gibt Hunger, aber es gibt nichts, womit man ihn stillen könnte. Ein Fauler ist ein schlechter Verwalter eines kostbaren Geschenks Gottes: der Zeit. Faulheit ist wie der Sarg eines Lebenden.

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