Proverbs 20:22

Nicht Böses mit Bösem vergelten

Wir leben in einer Welt, in der wir damit rechnen müssen, dass uns Böses zugefügt wird (Spr 20:22). Deshalb wird uns gesagt, wie wir darauf reagieren sollen. Wir dürfen nicht das Gesetz in die eigene Hand nehmen, sondern sollen die Vergeltung Gott überlassen. Das erfordert sowohl Geduld als auch Vertrauen. Geduld, auf seine Zeit zu warten, und Vertrauen, dass Er erretten wird.

Der Gerechte darf sich nicht für Böses rächen, denn allein Gott hat das Recht, Böses gerecht zu vergelten und ist dazu vollkommen fähig: „Rächt nicht euch selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben: „Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr““ (Röm 12:19). Das Werk Gottes richtet sich hier auf die positive Seite. Er wird hier als Retter gesehen und nicht als Rächer, was Er auch ist. Hier steht nicht, dass der gerechte Mensch darauf warten soll, dass er das Gericht Gottes über seine Feinde sehen wird, sondern er wird erlöst werden. Das ist ein großer Unterschied hinsichtlich der Erwartung.

Nur wenige Lektionen sind schwieriger zu lernen als die, alle unsere Angelegenheiten in die Hände des Herrn zu legen, besonders dann, wenn wir das Empfinden haben, dass uns Unrecht zugefügt wurde oder dass wir misshandelt worden sind. David ist hier ein Vorbild für uns. Saul hat ihm viel Unrecht zugefügt. Doch er hat im Blick auf seine Erlösung stets auf den HERRN gewartet und auf die Zeit Gottes für sein Königtum und hat sich nicht an Saul gerächt. Unser großes Vorbild ist der Herr Jesus „der, gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet“ (1Pet 2:23).

Spr 20:23 wiederholt mit anderen Worten Spr 20:10. Es ist durchaus möglich, dass hier ein Zusammenhang mit dem vorherigen Vers besteht. Wir finden dann hier eine Warnung vor Rache, dass wir Gewichte verändern, damit die entsprechende Person beim Bezahlen benachteiligt wird.

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