Proverbs 23:26

Die Wege des Vaters und die der Hure

Salomo bittet seinen Sohn, ihm sein Herz zu geben. Damit meint er, dass sein Sohn der Belehrung, die er ihm gibt, volle Aufmerksamkeit schenkt. Dabei weist der Vater auch auf seine eigenen Wege hin, auf sein Handeln und Wandeln, womit er seinem Sohn ein nachahmenswertes Beispiel gibt, dem zu folgen es sich lohnt (vgl. 1Kor 4:16; 1Kor 11:1; Phil 3:17; 1Thes 1:6). Er fordert ihn jetzt nicht auf, mit seinen Ohren zuzuhören, sondern mit seinen Augen zu sehen. Möge er die Wege seines Vaters im Auge behalten. Er soll auch nicht nur darauf achten, sondern es mit „Gefallen“, als etwas Anziehendes, betrachten.

In Spr 23:26 hat der Vater sich eindringlich an seinen Sohn gewandt und ihn angespornt, auf seine Wege zu achten, ihm darin nachzufolgen und sich daran zu erfreuen. In Spr 23:27 folgt der Grund dazu, der durch das Wort „denn“ eingeleitet wird. Sein dringender Appell steht im Zusammenhang mit den sexuellen Gefahren, die dem Sohn drohen. Wenn er sein Herz seinem Vater gibt und die Wege seines Vaters im Auge behält, wird sein Herz nicht zu der „Hure“ oder der „Fremden“ ausgehen und er wird seine Augen nicht auf sie richten.

Der Vater warnt ihn vor zwei Arten von Frauen. Die „Hure“ ist die Prostituierte, die Frau, die sich selbst anbietet, damit er sexuelle Unreinheiten mit ihr begeht. Natürlich gegen Bezahlung. Die „Fremde“ ist die verheiratete Frau, die einmal etwas anderes will. Heute bieten sich beide Arten von Frauen auch über das Internet und über Werbespots an.

Der Vater nennt die Hure „eine tiefe Grube“ und die fremde Frau „einen engen Brunnen“. Wenn der Sohn sich mit der einen einlässt, wird er tief fallen, und wenn er sich mit der anderen einlässt, wird er in äußerste Not geraten. Er wird sich weder aus der Grube noch aus dem Brunnen befreien können. Die Grube und der Brunnen sind ein Tor zur Hölle. Nur durch Gottes gnädiges Eingreifen und durch seine Macht wird es möglich sein, sich aus der Grube und dem Brunnen zu befreien.

Spr 23:28 unterstreicht, dass der Sohn mit einer Gefahr zu tun hat, die nicht nur schlummernd vorhanden ist, sondern tatsächlich wirksam ist. Wie gesagt, die Frau bietet sich an. Es heißt von ihr: „Ja, sie lauert auf wie ein Räuber.“ Das Anfangswort „ja“ verstärkt seine Bemerkung. Ja, so ist es, und nicht anders. In Sprüche 7 hat der Vater das Verhalten der Hure und die Folgen ihrer Verderbtheit ausführlich beschrieben. (Es ist gut, dieses Kapitel noch einmal zu lesen.) Hier wiederholt er das kurz.

Jeder Mann, den sie überredet, mit ihr zu huren, „mehrt die Treulosen unter den Menschen“. Es bedeutet, dass ihre Opfer „Treulosigkeit“ gegen Gottes Institution der Ehe verüben. Es ist auch Treulosigkeit gegenüber seiner eigenen Ehebeziehung. Sie bringt Menschen ebenfalls zu allen möglichen anderen Formen der Untreue wie Lügen, Stehlen, jemanden ermorden und Selbstmord begehen.

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