Proverbs 25:10

Anweisungen zur Führung eines Rechtsstreits

Man soll sich nicht als Zeuge aufdrängen. Dadurch vermeidet man, in öffentliche Schande zu fallen (Spr 25:8). Du kannst wohl etwas gesehen oder gehört haben, was für dich ein Grund ist, jemanden anzuklagen, aber bedenke dabei, dass es riskant ist, dies zu tun. Wenn es nämlich so aussieht, als hättest du die Sache falsch beurteilt, wirst du gerade durch die Person, die du verklagt hast, öffentlicher Schande ausgesetzt. Damit kannst du dir sogar eine Niederlage einbrocken.

Wir werden zur Vorsicht ermahnt, wenn es darum geht, jemanden ohne hinreichende Beweise anzuklagen. So kann es vorkommen, dass jemand einen anderen verklagt, um einen finanziellen Vorteil herauszuschlagen. Dabei deckt er etwas auf, was der andere angeblich getan hat. Wenn es dann so aussieht, als sei das nicht wahr, oder aber die Beweise zu dürftig sind, wird sich das Verfahren auf einmal gegen ihn selbst wenden, und er riskiert, die Gerichtskosten tragen zu müssen. Solche Skandalprozesse gab es ja schon häufiger.

Wenn jemand mit einem anderen einen Rechtsstreit hat, ist es das Beste, was passieren kann, dies nicht nach außen dringen zu lassen (Spr 25:9). Dadurch wird ein öffentlicher Skandal vermieden. Dem liegt der Gedanke zugrunde, dass jemand beschämt wird und eine dauerhafte Rufschädigung erfährt, wenn er in einem Nachbarschaftsstreit anderen das weitergibt, was ihm im Geheimen anvertraut wurde (Spr 25:10). Niemals kann man in einem Streit mit Erfolg rechnen, wenn dieser Erfolg die Redlichkeit eines anderen beschädigt oder ihm Schaden zufügt. Enthülle deshalb in einem Streit keine Geheimnisse, um dadurch selbst in einem besseren Licht zu erscheinen.

Copyright information for GerKingComments