Proverbs 25:18

Falsches Zeugnis, falsches Vertrauen, falscher Trost

Ein „falsches Zeugnis“ bewirkt den Tod in der Gesellschaft (Spr 25:18). Wer ein falsches Zeugnis ablegt, ist wie ein Hammer und ein Schwert und ein geschärfter Pfeil – alles tödliche Waffen. Der Hammer zerschlägt, das Schwert haut ab und der scharfe Pfeil durchbohrt. Ein falscher Zeuge kann durch seine falschen Worte den Tod unschuldiger Menschen verursachen (vgl. Spr 12:18; Ps 57:5; Ps 120:3; 4). Dass hier nicht nur eine solche Waffe genannt wird, sondern gleich drei, macht allzu deutlich, wie schlimm das Aussprechen eines falschen Zeugnisses gegen den Nächsten ist (2Mo 20:16; 5Mo 5:20).

„Ein zerbrochener Zahn und ein wankender Fuß“ taugen beide nicht, etwas zu tun (Spr 25:19). Auf einem zerbrochenen Zahn zu kauen und auf einem verstauchten Fuß zu gehen, sind zwei schmerzhafte Handlungen, die uns im einen Fall vom Essen und im anderen Fall vom Gehen abhalten. Dieselbe Wirkung hat „das Vertrauen auf einen Treulosen am Tag der Bedrängnis“. Wenn es wirklich schwierig wird und wir Not in der Gesellschaft oder in der Gemeinde haben, ist es eine unserer größten Enttäuschungen, sich einem Treulosen anvertraut zu haben. Wenn wir das erleben, dürfen wir daran denken, dass Gott dennoch treu ist: „Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden in Drangsalen“ (Ps 46:2; Ps 91:15).

Unverantwortliche oder gefühllose Versuche zur Aufmunterung eines Menschen, der Kummer hat, machen diesen Kummer nur noch schlimmer (Spr 25:20). Das sind keine zur rechten Zeit gesprochenen Worte (Spr 25:11). Wer so etwas macht, den vergleicht der Weise mit jemandem, der einem anderen an einem kalten Tag die Kleidung wegnimmt. Er setzt ihn damit der Kälte aus. Das ist etwas ganz anderes, als ihm in der Kälte zusätzliche Wärme zu geben. Er hat gar kein Empfinden für das, was der andere braucht.

Als zweiter Vergleich wird hier angeführt, Essig auf Natron zu gießen. Dabei entsteht eine unerwünschte chemische Reaktion. Es fängt an zu brodeln, es kommt zu Aktivität, aber es wird nichts als Schaum produziert. Essig und Natron kann man nicht miteinander verbinden. Wenn man es dennoch tut, werden beide unbrauchbar.

In Bezug auf emotionale Not, in der sich Menschen befinden können, müssen wir wachsam und gefühlvoll sein. Die Empfindsamkeit für andere müssen wir erst entwickeln, sonst geben wir ihnen nur eine kalte Dusche statt eines warmen Bades des Mitempfindens. Die „Chemie“ zwischen jemandem, der fröhliche Lieder singt, und jemandem, der ein trauriges Herz hat, stimmt einfach nicht (vgl. Ps 137:1-3). Paulus sagt dazu Folgendes: „Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden“ (Röm 12:15).

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