Proverbs 26:7

Abgehauene Füße und lahme Beine

Wer einen Toren als Boten sendet, schafft sich selbst damit große Probleme (Spr 26:6; vgl. Spr 25:13). Das wird vor allem mit dem Abhauen der eigenen Füße verglichen. Das Aussenden eines Boten ist gewissermaßen so, als hätte man andere Füße. Die Füße des Boten werden zu den Füßen des Senders der Botschaft. Die Botschaft, mit der der Tor losgeschickt wird, kommt nicht an. Entweder findet er die richtige Adresse nicht oder er gibt die Nachricht falsch weiter.

Dies hat zur Folge, dass es der Absender mit dem Empfänger zu tun bekommt. Dieser hat entweder die erwartete Nachricht nicht erhalten oder er erhielt sie in verzerrter Form und zieht daraus die falschen Schlüsse. Dies schadet bislang bestehenden guten Beziehungen. Die Lektion daraus ist, besser überhaupt keine Nachricht zu senden als diese durch einen Toren zu übermitteln.

Dies lässt sich auf religiöse Organisationen anwenden, die mit Hilfe von Ungläubigen das Evangelium verbreiten wollen. Diese Organisationen begreifen sich selbst als Unternehmen in der Hand fähiger „Vermarkter“, die eine Botschaft – in diesem Fall das Evangelium – gut verkaufen können. Das jährliche Spektakel (in den Niederlanden) unter dem Titel „The Passion“, eine Gott entehrende Inszenierung des Leidens und der Kreuzigung Christi, ist nur ein Beispiel dafür. Da werden VIPs (Very Important Persons = sehr bekannte Persönlichkeiten) eingeschleust, um das „Produkt“ möglichst wirkungsvoll zu vermarkten. Die Folge davon ist, dass vom Evangelium nichts mehr übrigbleibt und dass das Zeugnis des bibeltreuen Evangeliums dadurch Schaden nimmt.

Spr 26:7 ist eine Ergänzung zu Spr 26:6. Ein Lahmer hat zwar Beine, aber diese nützen ihm nichts, weil er sie nicht bewegen kann. Keinen Schritt kann er damit gehen. Ebenso kann ein Tor einen klugen Spruch äußern, ohne die Bedeutung zu kennen. Der Spruch hängt dann ebenso schlaff herum wie die Beine eines Lahmen; im Mund des Toren ist der Spruch kraftlos. Das trifft auf alle gottlosen Toren zu – Menschen, die von der Furcht des HERRN nichts wissen wollen –, die man zum Mitspielen in „The Passion“ angeworben hat. Sie erzählen die Bibel nach, wissen aber nicht, was sie sagen.

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