Proverbs 27:26

Menschenwerk und Gottes Fürsorge

Diese Verse gleichen einem Gedicht über die Verantwortung eines Menschen, dem es aufgetragen ist, sich um Besitz und Einkommen zu kümmern, damit seine Familie und alle, die unter seinem Dach wohnen, das bekommen, was sie brauchen. Aus diesen Versen geht hervor, wie wichtig es ist, bei der Arbeit fleißig zu sein. Sie reden auch von der Befriedigung, die die Folge von fleißigem Arbeiten ist, sowie von Gottes Fürsorge.

Der Abschnitt redet von der Arbeit, zu der Gott uns in unserem Alltagsleben berufen hat. Seine Absicht ist es, den Lebensunterhalt aller Personen zu sichern, die dem Arbeiter anvertraut sind (1Kor 7:20). Gott will, dass der Mensch arbeitet und dass er seine Arbeit eifrig verrichtet. Wenn er es nicht tut, werden er selbst und alle, die zu seinem Haushalt gehören, Hunger leiden. Um dem Menschen behilflich zu sein, stellt ihm Gott Mittel zur Verfügung, die er benötigt, die aber nur Gott geben kann. Das sollte den Menschen erkennen lassen, dass er bei all seinem Tun von Gott abhängig ist.

Wir müssen sehr gut wissen, was wir zu tun haben, was unsere Arbeit alles umfasst und auch, wie wir sie ausführen sollen. Salomo sagt zu seinem Sohn, dass er seinen „Beruf“ gut beherrschen sollte. So rät er ihm, sich zu vergewissern, dass er seine Schafe gut kennt (Spr 27:23). Das ist nur möglich, wenn er jedem einzelnen Schaf die nötige Aufmerksamkeit schenkt, indem er sich liebevoll um es kümmert, so dass es ihm nicht an Nahrung und Schutz fehlt. Das kann nur dann in die Praxis umgesetzt werden, wenn er sein Herz auf die Herde richtet, sie muss ihm ein Herzensanliegen sein. Wer nicht mit dem Herzen bei der Sache ist, wird binnen kurzer Zeit nichts mehr haben, worauf er sein Herz richten kann.

Wir können diesen Vers auf unsere Familie anwenden, auf unsere Kinder und auf unsere Arbeit. Dasselbe gilt für unsere Aufgabe in der Gemeinde Gottes. Die Gemeinde Gottes wird unter anderem mit einer Herde verglichen (Apg 20:28). Die Sorge um sie hat Gott den Ältesten anvertraut. Petrus sollte sich um die Lämmer und Schafe des Herrn Jesus kümmern (Joh 21:15-17; 1Pet 5:1-4).

Das Wort „denn“ (Spr 27:24) nennt den Grund für die Ermutigung im vorhergehenden Vers. Im Fall von Nachlässigkeit und Faulheit ist es bald um Reichtum und Wohlstand geschehen. Es gibt keine Garantie dafür, dass Wohlstand (Reichtum) und Königtum (Krone) von Dauer sind, dass man bleibenden Genuss daran hat. Das alles ist nicht wie selbstverständlich zu erwarten. Wollen wir von allem bleibenden Nutzen haben, müssen wir ständig daran arbeiten.

Der Gläubige hat von Gott viel geistlichen Reichtum und eine königliche Stellung empfangen. Diese sind zwar auf ewig, aber sie sind nicht übertragbar. Der Herr erwartet, dass wir damit arbeiten und anderen dienen. Dabei sollten wir uns bewusst werden, dass die Zeit, die wir für den Herrn wirken können, begrenzt ist. Wir können nur jetzt, so lange wir auf der Erde sind, für Ihn arbeiten. Dazu spornt der Herr uns an: „Handelt, bis ich komme“ (Lk 19:13).

Spr 27:25 verbindet das harte Arbeiten des Menschen mit Gottes Werk. Gott lässt „das junge Gras“ ohne menschliche Mithilfe wachsen (Mk 4:28). In seiner Weisheit bewirkt Er das etappenweise. Ist das Gras gewachsen, kann der Mensch es mähen und als Heu vom Feld holen. Dann ist es vom Feld verschwunden. Aber Gottes Werk geht weiter, das „junge Gras erscheint“. Gott sorgt immer für neues Wachstum (Amos 7:1). So braucht der Mensch nicht neu zu säen. Gott gibt es, und der Mensch kann es mähen.

Gott lässt auch die Kräuter auf den Bergen wachsen, so dass der Mensch auch diese sammeln kann. Berge sind unter anderem ein Bild von Schwierigkeiten. Das Einsammeln von Bergkräutern erfordert eine besondere Anstrengung. So muss ein Berg zuerst bestiegen werden, aber dafür erhält man auch etwas Wertvolles. Das gibt ein zusätzliches Einkommen. Kräuter machen das Essen schmackhaft und werden auch zur Herstellung von Medikamenten verwendet. So wird jede zusätzliche Anstrengung im Werk des Herrn auch belohnt (1Kor 15:58).

Die Schafe liefern Wolle (Spr 27:26). Davon kann Kleidung hergestellt werden, womit der Hirte sich warmhalten kann: „Wenn seine Lenden mich nicht gesegnet haben und er mit der Wolle meiner Lämmer sich nicht erwärmte“ (Hiob 31:20). Der Verkauf seiner Böcke (Hes 27:21) erlaubt es ihm, neue Investitionen zu tätigen, zum Beispiel den Kauf eines Feldes.

Neben der Kleidung fehlt es ihm auch nicht an „Ziegenmilch ... zu deiner Nahrung“. Diese Nahrung dient sowohl ihm selbst als auch seinem Haus und den Mägden. Von seiner fürsorglichen Arbeit haben alle in seiner Umgebung Nutzen. Das ist auch in geistlicher Hinsicht so. Wer in den Dingen des Herrn treu ist, ist ein Segen für andere.

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