Proverbs 28:19

Folgen von Fleiß und Treue

In Spr 28:19 werden zwei Arten von Sättigung erwähnt (Spr 12:11). Es gibt Sättigung mit Brot und Sättigung mit Armut. „Mit Brot gesättigt werden“ ist das Ergebnis fleißiger und täglicher Arbeit, was in diesen Versen ausgedrückt wird mit „wer sein Land bebaut“. Man bekommt sein Brot nicht durch dieses oder jenes Wunder, der Mensch muss dafür arbeiten. Wenn er das tut, wird er bis zur Sättigung zu essen haben.

Die zweite Verszeile beginnt wieder mit „aber“, was darauf hindeutet, dass ein Gegensatz folgt. Dem fleißigen Arbeiter steht jemand gegenüber, der „nichtigen Dingen nachjagt“. Wer so handelt, zeigt, wie er selbst ist. Er rührt keinen Finger, sondern lebt auf Kosten anderer. Ab und zu hat er etwas zu essen, aber schlussendlich wird er „mit Armut gesättigt werden“. Wer sein Land bebaut, hat seinen Brotkorb, seinen Tisch und seinen Magen voll Brot. Wer hingegen nichtigen Dingen nachjagt, hat einen leeren Brotkorb, einen leeren Tisch und einen leeren Magen.

Der Gegensatz besteht zwischen demjenigen, der sich auf seine Arbeit konzentriert, und demjenigen, der sich ablenken lässt und seine Zeit und Energie mit wertlosen Aktivitäten vergeudet. Etwas Erholung und Ablenkung zur rechten Zeit sind nützlich, aber zu viel davon führt zu materieller und geistlicher Verarmung.

Spr 28:20 setzt den Gedanken von Spr 28:19 fort. Die erste Verszeile betrifft „einen treuen Mann“, was unter anderem bedeutet, dass er fleißig arbeitet und zuverlässig ist. Er „hat viele Segnungen“. Der Gegensatz zur zweiten Verszeile scheint darauf hinzuweisen, dass ausreichendes Einkommen eine der vielen Segnungen ist. Er muss sich nicht hetzen, um reich zu werden, er ist durch seine Treue in der Arbeit reich. Deshalb ist er fähig, für seine Familie zu sorgen. Darüber hinaus kann er auch den Armen etwas abgeben, und vor allem kann er Gott seinen Teil geben. Er erfreut sich der Gnade Gottes. Treue bestimmt den Erfolg.

Dem treuen Mann steht der gegenüber, der „hastig ist, reich zu werden“, was auch übersetzt werden kann mit: „Wer darauf erpicht ist, reich zu werden.“ Ein solcher Mensch bedient sich unehrlicher Mittel. Zu diesem Schluss kommen wir durch die Worte „wird nicht schuldlos sein“. Der Gedanke ist, dass die erste Person ihren Verpflichtungen Gott und Menschen gegenüber treu nachkommt. Die zweite Person, die hastig reich werden will, versucht ihr Ziel mit Betrug statt mit fleißigem Arbeiten zu erreichen. Auf diese Weise lädt sich solch eine Person nicht nur Reichtum auf, sondern vor allem Schulden. Sie wird für ihren Betrug und ihr Fehlverhalten büßen müssen (1Tim 6:9; 10).

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