Proverbs 30:5

Gott offenbart sich in seinem Wort

Von seinen Fragen über Gott bezüglich der Schöpfung geht Agur über zu den Worten Gottes, zu dem, was Er gesagt hat (Spr 30:5). Gott offenbart sich in der Schöpfung, und Er offenbart sich in seinem Wort. Agur weiß, dass die Antworten auf die Fragen, die er eben gestellt hat, im Wort Gottes stehen. Gott kann nur durch sein Wort erkannt werden, denn darin hat Er sich völlig offenbart, während in der Schöpfung lediglich seine ewige Kraft und Göttlichkeit sichtbar werden (Röm 1:20).

Agur hat keinerlei Zweifel an dem, was Gott gesagt hat. „Alle Rede“, alles was Gott gesprochen hat, ohne irgendeine Ausnahme, ist „geläutert“, rein und makellos: „Die Worte des HERRN sind reine Worte – Silber, das geläutert im Schmelztiegel zur Erde fließt, siebenmal gereinigt“ (Ps 12:7). Geläutert bedeutet, dass es jede Feuerprobe überstanden hat und dass dadurch seine absolute Reinheit sichtbar wurde. Der Beweis ist gegeben, und dem kann man nicht widersprechen. Es bedeutet auch, dass das ganze Wort Gottes vertrauenswürdig ist. Nichts darin ist trügerisch oder falsch, ob es nun um Geschichte, Gebote, Versprechen oder Drohungen geht.

Die zweite Hälfte des Verses zeigt uns den enormen Wert des Wortes für unser tägliches Leben. Wer vom Wert des Wortes überzeugt ist, wird „bei ihm Zuflucht suchen“. Hier sehen wir die Einheit des Wortes mit der Person des Sohnes. Wir sehen diese Einheit auch in Hebräer 4, wo wir lesen, dass vor dem Wort Gottes kein Geschöpf unsichtbar ist (Heb 4:12; 13). Für die, die zum Wort, das ist der Sohn, Zuflucht nehmen, ist dieses Wort, ja, Er selbst, ein Schild. Wenn wir in unserem Glauben geprüft werden, werden das Wort Gottes und seine Verheißungen sich als Schild und Schutz erweisen. Es ist sicher, sich in Ihm zu bergen. Das geschieht auch, wenn wir sein Wort lesen und beachten: „Gott – sein Weg ist vollkommen; das Wort des HERRN ist geläutert; ein Schild ist er allen, die zu ihm Zuflucht nehmen“ (Ps 18:31).

Auf das Vertrauen, von dem in Spr 30:5 die Rede ist, folgt in Spr 30:6 die Warnung, den Worten Gottes nichts hinzuzufügen (5Mo 4:2; Off 22:18; 19). Diese Tendenz macht sich nur allzu oft bemerkbar. Das Wort hat nicht nötig, auf Irrtümer oder Vollständigkeit hin kontrolliert zu werden; es ist fehlerfrei und vollständig. Was sich als rein erwiesen hat, wird durch einen Zusatz verunreinigt.

Wer etwas hinzutut, ist eingebildet und maßt sich selbst Göttlichkeit an. Jede Hinzufügung fremder Elemente macht es unrein. Wer das tut, beweist, dass er ein Lügner ist, jemand, der nicht in der Wahrheit steht. Hinzufügungen sehen wir beispielsweise, wenn menschliche Schriftstücke in der Praxis dieselbe Autorität bekommen wie die Schrift oder sogar die Auslegung der Bibel beherrschen. Für Letzteres ist die (theistische) Evolutionstheorie ein Beispiel.

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