Proverbs 31:14

Sie sorgt für Kleidung und Nahrung

In Spr 31:13 beginnt die Aufzählung der Aktivitäten. Sie erweist sich als eine Frau, die sich – „was Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen“ – „durch gute Werke“ schmückt (1Tim 2:10). Ihre erste Sorge ist, dass ihre Familie gut gekleidet ist (Spr 31:13). Sie kauft weder die Kleider noch gibt sie die Herstellung der Kleider in Auftrag. Sie könnte das sehr wohl tun, da sie über die notwendigen Mittel dazu verfügt. Sie kauft nicht einmal die Stoffe für die Kleider auf dem Markt, sondern die Grundstoffe „Wolle und Flachs“, um daraus selbst den Stoff herzustellen. Sogar die Anschaffung der Grundstoffe geschieht mit Vorsicht. Sie „sucht“, sie bemüht sich also, das jeweils beste Material zu finden.

Wenn sie die Grundstoffe hat, macht sie sich an die Arbeit. Sie arbeitet nicht widerwillig, sondern mit Freuden. Das sieht man an der Aussage, dass sie dann „mit Lust ihrer Hände“ arbeitet. Wolle kommt von den Schafen und Flachs wächst auf dem Feld. Wolle dient der Herstellung von warmen Kleidern, die den Körper schützen, wenn es kalt ist. Flachs wird verwendet, um Leinenstoffe für luftige Bekleidungsstücke herzustellen, wenn es wärmer wird. Sie hat für jede Temperatur die passende Bekleidung.

Folgende geistliche Anwendung kann man daraus ziehen: Was die Wolle betrifft, so spricht sie davon, dass die christliche Gemeinde ein Ort ist, wo jedem Glied ein warmes oder liebevolles Interesse begegnet. Leinen symbolisiert Gerechtigkeit (Off 19:8). Die Gemeinde ist auch ein Ort, wo jeder das empfängt, was ihm zusteht. Jeder wird für seine Qualitäten geschätzt, und es gibt dort Raum für die Entwicklung dieser Qualitäten.

Die Gemeinde sucht danach. Das bedeutet, dass sie dafür betet. Sie bittet den Herrn um das, was sie benötigt, damit sie liebevolles Interesse und Gerechtigkeit ausstrahlen kann.

Neben ihrer Sorge um die Bekleidung, sorgt sie sich auch um die Nahrung (Spr 31:14). Genauso sorgfältig, wie sie die Materialien für die Kleider auswählt, die sie herstellt, sucht sie auch sorgfältig die Nahrung aus. In ihrer Suche nach Nahrung wird sie nicht mit einem Kaufmannsschiff verglichen, sondern mit „Kaufmannsschiffen“. Ihre Bemühungen um Nahrungsmittel sind vielseitig. Von überall holt sie nur das Beste. Es ist „ihr Brot“, und sie bringt es „von fern her … herbei“. Von dieser Nahrung lebt sie selbst und diese gibt sie auch den Leuten in ihrem Haus. Sie gibt ihren Hausgenossen keine andere Nahrung als die, die sie selbst isst.

Bei der geistlichen Anwendung geht es um die geistliche Nahrung für die Gemeinde und für alle, die dazu gehören. Diese Nahrung kommt „von fern her“, nämlich vom Himmel, wo Christus ist. Er nährt und pflegt seine Gemeinde (Eph 5:29), das bedeutet, dass Er sie mit Nahrung und Wärme versorgt.

Die Nahrung muss nicht nur eingekauft, sondern auch zubereitet und auf den Tisch gestellt werden (Spr 31:15). Für das Frühstück gilt, dass es schon vorbereitet ist, bevor alle anderen im Haus aufwachen und an den Tisch kommen. Diese Aufgabe überlässt sie nicht den Mägden, sondern führt sie selbst aus. Dazu steht sie früh auf. Sie will sicher sein, dass ihr Mann, ihre Kinder und auch ihre Mägde den Tag mit einer guten Mahlzeit beginnen.

Die Gemeinde besteht aus Gläubigen, denen es ein Anliegen ist, einander mit der Nahrung des Wortes Gottes zu dienen. Sie sind sich bewusst, dass sie einander dabei brauchen. Der eine lernt vom anderen. Die Gläubigen sind nicht nur Glieder im Haus Gottes mit all den Vorrechten, die damit verbunden sind, sondern sie haben auch alle eine Aufgabe. Damit jeder seine Aufgabe gut erfüllt, brauchen sie die Kraft durch die Nahrung, die das Wort Gottes gibt. Jeder bekommt den ihm zustehenden Anteil, so viel, wie er braucht, um seinen Dienst tun zu können.

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