Proverbs 5:1

Einleitung

In diesem Kapitel geht Salomo näher und detaillierter auf das verdorbene Herz ein, das einen Mann dazu bringt, die Frau seiner Jugend für eine andere zu verlassen (Spr 2:16-20). Er zeigt, dass dieser Weg die ganze Persönlichkeit demoralisiert. Es handelt sich um eine Warnung von Mann zu Mann, jede sexuelle Verbindung mit einer fremden Frau, das heißt mit jeder anderen Frau als der einen, eigenen, legitimen Frau zu vermeiden.

Besonnenheit und Erkenntnis

Wenn wir annehmen, dass in den Spr 5:1-6 immer noch der Großvater zu dem Vater spricht, sehen wir, dass schon David mit seinem Sohn Salomo über dieses Übel der fremden Frau gesprochen hat. Auf jeden Fall geht es hier um eine Sache, mit der jede Generation zu tun hat. Das sexuelle Verlangen hört auch mit dem Erreichen eines bestimmten Alters nicht auf. Wer sich von der fremden Frau verführen lässt, ist damit vom Weg des Lebens abgewichen und geht den Weg des Todes. Die Endstation des Weges mit der fremden Frau ist der Tod. Viele bestreiten das. Sie wollen sozusagen über den Weg des Todes das Leben erreichen. Allerdings hat Leben für sie eine andere Bedeutung als für Gott. Wahres Leben ist auf diesem Weg nicht möglich.

Wieder spornt der Vater zunächst seinen Sohn an, aufmerksam auf seine „Weisheit“ zu hören und sein Ohr zu seiner „Einsicht“ zu neigen (Spr 5:1). Die „Weisheit“ ist das, was Gott offenbart hat; die „Einsicht“ hat er durch eigene Erfahrung und Wahrnehmung erworben. Schon öfter hat er dazu aufgerufen, auf ihn zu hören (Spr 1:8; Spr 2:1; 2; Spr 4:1), aber hier tut er es vor allem im Blick auf die Versuchung, dass eine fremde Frau sich an den Sohn heranmacht.

Wenn er tatsächlich hört, wird er „Besonnenheit … bewahren“ (Spr 5:2). Er wird also nachdenken, bevor er etwas tut, und sorgfältig in Selbstdisziplin leben. Das wird ihn vor hastigen, falschen Entscheidungen bewahren. Seine Lippen werden „Erkenntnis hüten“; das bedeutet: Er wird reden, was er von seinem Vater gelernt hat. Diese Erkenntnis zeigt, dass jemand Gott kennt; sie führt zur Ehrfurcht vor Ihm und zum Gehorsam gegenüber seinen Geboten. Diese Erkenntnis drückt sich in seinen Worten aus („deine Lippen“). „Besonnenheit“ und „Erkenntnis“ sind die Basis zur Vermeidung der Versuchung, die katastrophale Torheit des Ehebruchs zu begehen.

Diese Verse bilden die Einführung in die Unterweisung des Vaters an seinen Sohn über die Sexualität. Nur wenn er auf seine weisen Worte hört, wird er davor bewahrt werden, seine sexuellen Begierden auf eine falsche Weise – also außerhalb der Ehe – zu befriedigen. Der Vater sagt ihm auch, dass er diese innerhalb der Ehe optimal genießen kann. Deshalb appelliert er an seinen Sohn, auf seine Weisheit und seine Einsicht zu hören (vgl. Spr 6:20-24; Spr 7:1-5).

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