Psalms 110:3

Der König

In Ps 110:2 sehen wir Christus in seiner Verherrlichung auf der Erde. Dies geschieht, wenn Er zum zweiten Mal auf der Erde erscheint. Dann gibt Ihm „der HERR“, Jahwe, die Herrschaft, die Er durch sein Werk am Kreuz erworben hat (Off 5:1-14). Christus sendet den „Stab“ seiner „Macht“ aus Zion aus. Damit erfüllt sich die von Bileam ausgesprochene Prophezeiung (4Mo 24:17; vgl. Ps 2:8; 9; Ps 72:8). Der Stab oder das Zepter ist ein Symbol der Autorität, was durch die Rede von einem „Stab deiner Macht“ noch unterstrichen wird. Zion ist das Zentrum seiner Herrschaft, die sich über die ganze Erde erstreckt. Er regiert inmitten seiner Feinde. Alle Feindschaft hat ein Ende.

Er herrscht auch über sein Volk, das sich „[voller] Willigkeit sein am Tag deiner Macht“ zur Verfügung stellen wird (Ps 110:3; vgl. Hld 6:12). Wenn der Herr Jesus in Herrlichkeit erschienen ist, wird sich der Überrest vor Ihm niederwerfen und sich Ihm zur Verfügung stellen. Der Überrest weist dann die Kennzeichen des Herrn Jesus auf. Es ist mit ihnen wie mit den Nachfolgern Davids, die, müde und beladen, bei ihm in der Höhle Adullam Zuflucht suchten und von ihm in Helden verwandelt wurden (1Sam 22:1; 2). Der Herr Jesus war „[voller] Willigkeit“, um den Willen seines Vaters zu tun (Joh 4:34). So ist es auch mit den Überrest: Sie sind „[voller] Willigkeit“.

Jetzt, wo die eigene Kraft und der Eigenwille des gläubigen Überrestes gebrochen sind, ist er bereit, Gottes Willen zu tun (Ps 119:60). Jakob, der in der Schule Gottes gelernt hat, ist ein wunderbares Beispiel dafür. Als ihm bei der Begegnung mit dem Engel des HERRN die Hüfte ausgekugelt und seine Kraft gebrochen wird, erklärt der Gott Jakobs, dass sein Name von nun an „Israel“ sein wird, was „Fürst Gottes“ bedeutet (1Mo 32:24-28).

Jakob erlebte dann sozusagen eine Wiedergeburt. Darin ist er ein Typus des treuen Überrestes, der vom Gott Jakobs zu einem sehr willigen Volk gemacht wurde.

Es gibt kein Zögern, sondern eine große Willigkeit, Ihm zu dienen und Ihn in seinem Königtum zu bestätigen (vgl. 1Chr 11:10). Sie passen zu Ihm, denn sie sind „in heiliger Pracht“ gekleidet, das heißt, sie sind heilig, wie Er heilig ist. Als Priester sind sie mit weißen Kleidern bekleidet, die mit dem Blut des Lammes gewaschen sind (Off 7:14). Die Erscheinung so vieler Menschen, die mit einem weißen Gewand bekleidet sind, gleicht dem Tau, rein und frisch, priesterlich und mächtig. Es ist wahrhaftig ein Königreich von Priestern.

Sie kommen „aus dem Schoß der Morgenröte“ hervor. Das ist eine schöne, poetische Beschreibung der neuen Zeit, die beginnt, wenn der Messias zu herrschen beginnt (vgl. Hld 6:10). Die neue Zeit ist wie eine neue Geburt. Der Herr Jesus spricht deshalb von dieser Zeit als der „Wiedergeburt“, die die Zeit ist, in der Er herrschen wird und in der seine Jünger mit Ihm herrschen dürfen (Mt 19:28). Die Wiedergeburt ist die der Erde, wenn sie vom Fluch der Sünde, der auf ihr liegt, befreit wird (Röm 8:19-21). Dann wird das irdische Reich regeneriert, erneuert, wiedergeboren (Ps 104:30b).

Daran knüpft „der Tau deiner Jugend“ eng an. Das willige Volk und die Erneuerung der Schöpfung gehören zum Messias wie der Tau zum Anbruch eines neuen Tages. Der Tau spricht von Erfrischung, von Belebung. Es ist die Frische eines neuen Tages. Der Tau wird im Alten Testament mehrfach als Segen des Himmels für das Land Gottes beschrieben (5Mo 33:13; 28; 4Mo 11:9). Die neue Generation, die in Nachahmung des Messias in das Friedensreich hineingehen wird, wird eine Erfrischung für den Messias sein und in ihrem Leben Frucht für Ihn bringen. Sie werden dem HERRN mit Freude dienen.

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