Psalms 148:13

Lobt den HERRN von der Erde her

Dann wird die Erde aufgerufen, in das „Lob des HERRN“ von den Himmeln her einzustimmen (Ps 148:7). Das „Lobt den HERRN“ soll auch von der Erde her erklingen. Das „Lobt den HERRN“ erklingt einmal am Anfang dieses Abschnitts und dann nicht mehr. Alle, die aufgerufen sind, den HERRN zu loben, bilden sozusagen ein Ganzes.

Es ist alles irdisch und auf der Erde, und alles, unbelebt und belebt, bildet einen mächtigen, harmonischen Chor, der den HERRN lobt. Die Reihenfolge ist hier umgekehrt im Vergleich zur Reihenfolge vom Himmel. Hier beginnt sie am tiefsten Punkt und endet mit dem Menschen, der Krone der Schöpfung.

Die ersten, die angesprochen werden, um den HERRN zu loben, sind die „Wasserungeheuer und alle Tiefen“. Das sind Tiere und Gebiete, die den Menschen in Ehrfurcht versetzen und für ihn unergründlich sind. Gott hat die Wasserungeheuer geschaffen, ebenso wie alle tiefen Gewässer, in denen sie leben (vgl. Hiob 38:16). Er kennt alles durch und durch, alles ist unter seiner Kontrolle und spiegelt seine Majestät wider und ist somit Ausdruck seines Lobes.

Dann sind „Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, … Sturmwind“ (Ps 148:8) an der Reihe. Das Feuer oder der flammende Blitz, die tödlichen Hagelkörner, der alles bedeckende Schnee, der schwer fassbare Nebel, der zerstörerische Sturmwind oder Orkan, all das sind beeindruckende und für den Menschen unkontrollierbare Phänomene. Sie sind Manifestationen seiner Majestät, die sein Lob mehren. Sie stehen unter der vollständigen Kontrolle und Autorität Gottes, die Er durch „sein Wort“ ausübt. Wir sehen hier wieder die Macht seines Wortes (Ps 147:15; 18; 2Pet 3:5-7).

Dann kommen wir zur Erde selbst. Da sind die „Berge“, die Symbole der Unerschütterlichkeit, die den Zeiten trotzen, „und alle Hügel“, die die Landschaft sanft bedecken und auf denen die Herden weiden (Ps 148:9). Wir sehen auch die „Fruchtbäume und alle Zedern“. Von den Fruchtbäumen darf der Mensch essen und die Zedern darf er unter anderem zum Hausbau verwenden. Von den hohen Bergen, den sanften Hügeln und den nützlichen Bäumen klingt das „Lobt den HERRN“.

Dann mischt sich auch die Tierwelt in den Chor, der das Lob des HERRN singt (Ps 148:10). Die „wilden Tiere und alles Vieh, kriechende Tiere und geflügelte Vögel“ erheben ihre Stimmen. Auch hier handelt es sich wie bei den vorangegangenen Gruppen um eine Stimme ohne Worte, aber anders als bei den vorangegangenen Gruppen handelt es sich doch um den Klang von Lebewesen.

Fruchtbäume und Zedern stehen für kultivierte (gepflanzte) bzw. nicht kultivierte (nicht gepflanzte) Bäume. Die Tiere und das gesamte Vieh stehen für nicht zahme bzw. zahme Tiere. Die Einteilung der Pflanzen und Tiere in 1. Mose und auch hier steht im Zusammenhang mit der Beziehung zum Menschen.

Schließlich wird die Menschheit aufgerufen, den HERRN zu loben (Ps 148:11; 12). Verschiedene Gruppen von Menschen, die nach Status, Anzahl, Geschlecht und Alter benannt sind, werden aufgerufen, gemeinsam den HERRN zu loben. Die „Könige der Erde“, die die höchsten Machtpositionen auf der Erde innehaben und die sich Gott so oft widersetzt haben, singen das Lob Gottes im Friedensreich (Ps 148:11). Das Gleiche gilt für „alle Völkerschaften, Fürsten und alle Richter der Erde“. Sie haben andere Götter angebetet oder sich selbst göttliche Eigenschaften zugeschrieben. Auch haben sie das Volk Gottes ausgenutzt. Jetzt ehren sie Gott und bringen Ihm ihr Lob dar.

Nach den Hochgestellten und allen Völkerschaften hören auch „Jünglinge und Jungfrauen, Alten mit den Jungen“ den Aufruf den HERRN zu loben (Ps 148:12). Die Jünglinge und Jungfrauen weisen auf die Jugendlichkeit hin, auf den Neuanfang dessen, was Gott gegeben hat. Alten und Jungen weisen auf die Einheit zwischen den beiden Gruppen hin, es gibt keinen Generationslücke.

Die ganze Schöpfung, Himmel und Erde, soll „den Namen des HERRN loben“ (Ps 148:13). Der Name „HERR“, Jahwe, erinnert an seine Verbindung zum Menschen und seinen Bund mit seinem Volk Israel. Um des Menschen und seines Volkes willen hat Er diese „Wiedergeburt“ (Mt 19:28) der Erde bewirkt. Er hat alles getan, und deshalb ist „sein Name … hoch erhaben, er allein“ und „seine Majestät ist über Erde und Himmel“.

Im Friedensreich werden Himmel und Erde unter einem Haupt vereint sein, das Christus ist (Eph 1:10). Dann wird Ihm alles unterworfen sein. Hiervon gibt es zwei Ausnahmen. Die erste Ausnahme ist Gott, der alle Dinge Christus unterworfen hat (1Kor 15:27). Die zweite Ausnahme ist die Gemeinde, denn sie ist mit Christus, dem Haupt, als sein Leib verbunden (Eph 1:22; 23).

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