Romans 1:19-32

Das Evangelium: Gottes Kraft zum Heil

Röm 1:16. Schämst du dich hin und wieder des Evangeliums? Ich schon! Ich glaube, dass es daran liegt, dass wir noch nicht genug von der Kraft Gottes durchdrungen sind, die im Evangelium wirksam ist.

Wir achten noch zu sehr auf das, was die Menschen darüber denken, denn in dieser Hinsicht sind wir durchaus noch empfindlich. Aber du hast doch selbst entdeckt, was das Evangelium bewirkt: Es bedeutet für den verlorenen Menschen das Heil. Du hast selbst dem Evangelium geglaubt. Durch den Glauben hast du Teil daran bekommen. Vielleicht hast du früher versucht, dir die Errettung zu verdienen, indem du so gut wie möglich gelebt oder auch viel gespendet hast. Doch du musstest erkennen, dass der Mensch in sich keine Kraft hat, um errettet zu werden.

Röm 1:17. Das bedeutet nicht, dass Gott dem Menschen bei seinen Bemühungen, errettet zu werden, einfach zu Hilfe kommt und das Verkehrte übersieht. Das Evangelium zeigt uns ja gerade, dass Gott, wenn Er den Menschen aufgrund des Glaubens (und nicht aufgrund eigener Bemühungen) errettet, das auf eine gerechte Weise tut. Das ist die Bedeutung des Ausdrucks „Gottes Gerechtigkeit“. Die Gerechtigkeit Gottes ist eins der Hauptthemen dieses Briefes und bedeutet, dass Gott in all seinem Handeln gerecht ist.

Im Verlauf dieses Briefes wird dir dieser Ausdruck noch einige Male begegnen, und ich werde dann versuchen, noch ausführlicher darauf einzugehen. Jetzt genügt es zu wissen, dass du durch die Kraft Gottes und sein gerechtes Handeln errettet worden bist. Es hängt daher nicht davon ab, wie und was du empfindest.

Auf deiner Seite war der Glaube die Voraussetzung dafür, die Errettung zu empfangen. Und solange du noch hier auf der Erde lebst, darfst du aus Glauben leben. Dieser Glaube hat nichts mit Ungewissheit zu tun, wie es im allgemeinen Sprachgebrauch der Fall ist. Glaube hat in der Bibel den Sinn eines festen Vertrauens. Glaube ist daher das feste Vertrauen auf Gott, der alles für dich getan hat, um dich zu erretten, und alles tun wird, um dich sicher durch dieses Leben zu führen, bis du bei Ihm bist.

Röm 1:18. Wie nötig hatten wir es doch, gerettet zu werden! Der Zorn Gottes – was sind das für eindrucksvolle Worte! Wie viele Menschen reagieren geringschätzig und spottend, wenn in der Verkündigung des Evangeliums vom Zorn Gottes die Rede ist! Dieser Zorn wird über alle Formen der Gottlosigkeit kommen.

Gottlosigkeit heißt, dass der Mensch sich nicht um Gott kümmert, Ihn leugnet. Dieser Zorn kommt auch über die Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit besitzen. Das sind Menschen – sowohl Juden als auch Christen –, die vorgeben, die Wahrheit zu kennen, jedoch völlig falsch damit umgehen. Es geht also einerseits um Menschen, die ohne Gott leben, und anderseits um solche, die zwar bekennen, mit Gott zu leben, es jedoch nur mit ihrem Mund tun und ihr Leben nach ihrem eigenen Willen führen. Diese Letzteren setzen Gott also im Grunde ebenfalls beiseite.

Röm 1:19-21. Das Schlimme ist, dass der Mensch dem „von Gott Erkennbaren“ überhaupt keine Aufmerksamkeit schenkt. Niemals hätte ein Mensch etwas von Gott erkannt, wenn Gott es nicht selbst offenbart hätte. In der Schöpfung, dem Werk seiner Hände, hat Gott seine ewige Kraft und Göttlichkeit sichtbar werden lassen.

Jeder vernünftige Mensch muss aufgrund dessen, was er um sich her in der Schöpfung wahrnimmt, zu dem Schluss kommen, dass es einen Gott gibt. Das müsste ihn dazu führen, Gott zu verherrlichen und Ihm zu danken. Das Ergebnis ist leider anders: Wer in seinem Denken Gott ausschließt, verfällt in Torheit und verliert jedes Licht über den Ursprung, den Sinn und das Ziel des Lebens. Ihr unverständiges Herz ist verfinstert worden. Was ist von einem solchen Menschen noch zu erwarten?

Lies nun noch einmal Römer 1,16–21.

Bitte Gott, dir zu helfen, dich heute nicht des Evangeliums zu schämen.

Der Mensch ohne Gott

Röm 1:22. Was du hier liest, ist nicht unmittelbar geeignet, dir den Menschen als ein hochstehendes Geschöpf erscheinen zu lassen.

Das will man uns aber heutzutage gerade glauben machen, und auch, dass alles immer besser werde. Das Gegenteil ist richtig. Gott verschweigt uns das nicht. Ganz ehrlich – und manchmal scheinbar etwas hart – beschreibt Er, wie tief der Mensch gefallen ist, nachdem er Gott den Rücken zugekehrt hatte.

Gott beschreibt uns den Menschen nicht so, damit wir, du und ich, auf die Menschen um uns her herabschauen. Nein, denn was Gott hier sagt, traf auch auf mich und dich zu, bevor wir den Herrn Jesus als Erretter annahmen. So lebten wir. In uns selbst sind wir immer noch so. Eigentlich siehst du das erst, nachdem du ein Kind Gottes geworden bist.

Eins muss uns klar sein: Gott hat den Menschen nicht schlecht erschaffen. In 1. Mose 1 steht: „Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut“ (1Mo 1:31a) Dazu gehörte auch der Mensch. Doch wenn der Mensch seine Verbindung mit Gott aufgibt, überlässt Gott ihn sich selbst. Das lesen wir dreimal in diesem Abschnitt: in den Röm 1:24; 26; 28.

Röm 1:23-27. Wenn der Mensch die Herrlichkeit des unverweslichen Gottes aufgibt und stattdessen etwas verehrt, das einem vergänglichen Menschen oder einem Tier ähnlich sieht, gibt Gott ihn dahin. Gott überlässt ihn entsprechend den Begierden seines Herzens der Unreinheit. Die Folgen davon kannst du überall um dich her sehen.

Menschen, die die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschen, überlässt Gott ihren entehrenden Begierden: der Homosexualität, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Heute nennt man das „alternative Verhaltensweisen“ und „Formen des Zusammenlebens“, die du akzeptieren musst. Hier liest du hingegen, dass es ein Gericht Gottes ist: Diese Menschen empfangen für ihr Abirren den gerechten Lohn an sich selbst. Wo das Geschöpf verehrt und über den Schöpfer gestellt wird, ist dies das Ergebnis. Gott hat den Menschen geschaffen, damit er Ihn ehre und Ihm diene. In der Natur des Menschen liegt es, dass er seinem Menschsein nur entspricht, wenn er für Gott lebt. Tut er das, so findet er darin seine größte Freude und sein Glück. Das war auch die Absicht Gottes, als Er den Menschen schuf.

Wenn der Mensch Ihm aber nicht dient, so überlässt ihn Gott einem Leben in widernatürlichen Beziehungen, wie Paulus sie hier beschreibt. Das erleben wir heutzutage in unserer Umgebung zunehmend in der Öffentlichkeit. Man leugnet öffentlich, dass es sich um etwas Widernatürliches handelt; du darfst gar nichts dagegen sagen, sondern musst das als normal anerkennen, weil du sonst sogar wegen Diskriminierung belangt werden kannst. Auf diese Weise wird in den christlichen Ländern die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauscht.

Röm 1:28. In diesem Vers finden wir zum dritten Mal, dass Gott den Menschen dahingegeben hat. Weil die Menschen Gott aus ihrem Denken ausgeschlossen haben, hat Gott sie einem verkehrten Denken überlassen. Darum tun sie Dinge, die sich nicht geziemen.

Röm 1:29-32. Dann folgt eine schonungslose Aufzählung all dieser Dinge. Zweifellos wirst du dabei mit Beschämung Dinge finden, die auch du getan hast. Was du damit verdient hattest, war nichts anderes als „der Tod“ und nicht der Genuss und das Vergnügen, die du dir davon versprochen hattest. Es handelt sich um Dinge, die zunächst im Herzen eines Menschen, der nicht mit Gott rechnet, vorhanden sind und dann in seinem Verhalten zum Ausdruck kommen. Für sich selbst und für seine Mitmenschen bringt er nur Dinge hervor, die „zum Tod“ führen. Für Gott ist nichts dabei.

Diese Menschen wissen im tiefsten Herzen wohl, wie Gott darüber denkt, aber es ist ihnen gleichgültig. Sie führen unbekümmert ihr eigenes Leben und äußern sich positiv über andere, die auf dieselbe Weise leben.

Lies nun noch einmal Römer 1,22–32.

Sage Gott, dass Er mit seiner Beurteilung der Menschen Recht hat.

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