Romans 10:1

Christus ist das Ende des Gesetzes

Paulus hat in Kapitel 9 deutlich gemacht, dass Gott sich in der Vergangenheit als ein souveräner Gott offenbart hat. Er gibt Heiden den Zugang zum Segen. Auch ein Überrest aus dem Volk Israel empfängt den Segen, weil Gott ein Gott der Gnade ist.

Röm 10:1. Das Volk als Ganzes ist von Gott verworfen. Der Grund dafür wird in Kapitel 10 angegeben. Doch ich will dich schon gleich darauf aufmerksam machen, dass es in Kapitel 11 heißt, dass diese Verwerfung nicht endgültig ist. Es ist auch nicht so, dass Paulus sich über die Verwerfung freut und gleichsam sagt: Richtig so, sie hätten eben besser hören sollen. Nein, der erste Vers zeigt uns schon, worauf sein Herz und sein Gebet zu Gott gerichtet waren: auf ihre Errettung. Auch das ist wieder ein Beweis für seine innige Verbundenheit mit diesem Volk.

Röm 10:2. Er übersah nicht das Gute, das sich bei ihnen fand, nämlich der Eifer, den sie für Gott hatten. In Galater 1 findest du, wie das vor seiner Bekehrung auch bei ihm der Fall war (Gal 1:13-14). Eifer für Gott ist gut, aber er muss mit Erkenntnis verbunden sein. Das ist auch für dich wichtig. Wenn du den Herrn gerade erst kennst, will dir das noch nicht einleuchten. Du willst ein Zeugnis sein! Das ist eine gute Sache. Doch wenn du dich nur von deiner Begeisterung leiten lässt, ohne die Erkenntnis des Willens Gottes, ist es leicht möglich, dass du Scherben machst. Ich sage das nicht, um dich bei deinen Aktivitäten zu entmutigen. Es gibt sehr viel zu tun. Ich hoffe von Herzen, dass du viel Arbeit siehst, die du für den Herrn tun kannst, und dass du sie fleißig tust. Doch beim Herrn gehen Belehrung und Tun Hand in Hand. Sorge dafür, dass du Verständnis über den Willen des Herrn erlangst. Was du gerade liest, kann dir dabei helfen.

Röm 10:3. Zurück nach Römer 10. Für den Fall Israels können zwei Gründe genannt werden. Erstens erkannten sie die Gerechtigkeit Gottes nicht. Das bedeutet, dass sie das gerechte Handeln Gottes außer Acht ließen. Du weißt, dass genau das der große Gegenstand dieses Briefes ist. Um zu verstehen, was damit gemeint ist, musst du den Herrn Jesus und sein Werk am Kreuz betrachten. Dort siehst du das gerechte Handeln Gottes. Nur durch den Herrn Jesus ist es möglich, die Gerechtigkeit Gottes zu erlangen. Israel hat den Herrn Jesus verworfen. Stattdessen (und das ist der zweite Grund für ihren Fall) haben sie danach getrachtet (und tun es jetzt noch), ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten. So gehen sie an der Tatsache vorbei, dass niemand in der Lage ist, so zu leben, dass Gott ihn oder sie für gerecht erklären kann. Auch heutzutage sind viele Menschen bemüht, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten. Das sind Menschen, die sagen, dass es von ihnen aus nicht nötig gewesen wäre, dass Christus gestorben ist. Auch sie unterwerfen sich nicht der Gerechtigkeit Gottes. Sie meinen, dass Gott sie werde annehmen müssen, weil sie, wie sie ruhig behaupten, niemals etwas Verkehrtes getan hätten.

Gott urteilt anders. Für Ihn gibt es nur eine Gerechtigkeit, die gilt, und das ist Christus. Christus und das Gesetz, Christus und die eigenen Werke, Christus und die eigene Gerechtigkeit schließen einander vollständig aus.

Röm 10:4. Mit dem Kommen Christi auf die Erde ist zugleich das Ende des Gesetzes als Mittel zur Rechtfertigung gekommen. Gott kann seine Gerechtigkeit jetzt nur noch denen geben, die im Glauben anerkennen, dass sie Christus nötig haben. Für solche ist das Gesetz zu Ende, denn es hat sein Ziel erreicht, sobald jemand anerkennt, dass es unmöglich ist, durch das Gesetz gerechtfertigt zu werden. Wer von seinen eigenen Bemühungen absieht und im Glauben auf das schaut, was Christus getan hat, unterwirft sich der Gerechtigkeit Gottes. Gott weist jeden Menschen auf Christus hin als die einzige Möglichkeit, mit Ihm in Verbindung zu kommen. Wie großartig ist es, das sehen zu dürfen. Lasst uns all die Menschen, die meinen, so anerkennenswert zu leben, dass Gott mit ihnen durchaus zufrieden sein müsste, auf Christus hinweisen. Jeder Mensch, der sich mit Ihm vergleicht, wird beschämt erkennen müssen, dass sein Leben nicht mit seinem verglichen werden kann. Vor allem wird er beschämt erkennen müssen, dass der Tod und die Auferstehung Christi nötig waren, damit er gerettet werden konnte. Das wird in den folgenden Versen behandelt.

Lies nun noch einmal Römer 10,1–4.

Wie steht es mit deinem Eifer für Gott?

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