Romans 10:16

Die Verkündigung abgelehnt

Röm 10:16. Vielleicht haben dich die vorigen Verse sehr angesprochen. Mit frischem Mut willst du heute daran gehen, Frieden und das Gute zu verkündigen.

Du willst begeistert erzählen, was der Herr an dir getan hat und wie glücklich du jetzt bist. Du siehst es schon vor dir: Es kann gar nicht anders sein, als dass andere davon beeindruckt werden und sich zum Herrn bekehren.

Doch da gibt es eine herbe Enttäuschung. Die von dir erwarteten und so sehr erhofften Ergebnisse bleiben aus. Anstatt sich aufgrund deines Zeugnisses zu bekehren, wendet man sich gegen dich. Jesaja kann dazu ebenfalls etwas sagen (Jes 53:1; vgl. Joh 12:38). Er hat viel über den Messias gesprochen, der zu seinem Volk kommen sollte. Aber wer hat seiner Predigt geglaubt? Stand das Volk scharenweise bereit, den verheißenen Messias zu erwarten? Du weißt es besser! Und warum nahmen sie Ihn nicht an? Weil Er nicht ihren Erwartungen entsprach. Sie empfanden es als störend, dass Er als Kind in einer Krippe kam. Wenn es jemand gewesen wäre, der in großer Macht und Herrlichkeit erschienen wäre, ja, dann hätten sie Ihn wohl angenommen. Aber nun? Weg mit Ihm! Der Herr Jesus wurde verworfen und kehrte zum Himmel zurück. Du kannst Ihn jetzt nicht sehen.

Röm 10:17-18. Wer mit Ihm in Verbindung kommen will, muss glauben, und das muss durch die Verkündigung zum Ausdruck kommen. Die Verkündigung muss das Wort Gottes zum Inhalt haben. Nur dadurch erkennt ein Mensch sich selbst und entdeckt, wer Gott ist und was Er getan hat, um ihn zu retten.

Doch nun eine Frage: Als das Wort Gottes noch nicht durch die Verkündigung zu den Heiden kam, hat Gott da nicht zu ihnen gesprochen? Doch! Paulus zitiert aus Psalm 19. Darin besingt David die Ehre Gottes und das Werk seiner Hände, wie es in der Schöpfung sichtbar ist. Das von der Schöpfung ausgehende Zeugnis Gottes beschränkt sich nicht auf Israel, sondern kann in der ganzen Welt wahrgenommen werden (Ps 19:5). Hier finden wir einen Beweis dafür, dass Gott auch im Alten Testament eine Verkündigung für die Heiden hatte, so dass sie Ihn kennen und an Ihn glauben konnten.

Röm 10:19. Nun noch eine Frage: Hätte Israel wissen können, dass Gott sich auch den Heiden bekannt machen wollte, oder ist es Israel nicht zu verübeln, dass sie Mühe damit hatten, dass Gott auch die Heiden segnen wollte? In Röm 10:19 kommt zuerst einmal Mose zu Wort (5Mo 32:21). Mose war ihr großer Führer, vor dem sie großen Respekt hatten. Gerade er hat ihnen ihre Untreue vorgestellt und auch davon gesprochen, dass Gott sich wegen ihrer Untreue einem anderen „Volk“ zuwenden würde. Dadurch wollte Er ihre Eifersucht wecken, damit sie wieder zu Ihm zurückkehrt.

Röm 10:20. Auch Jesaja wird zitiert (Jes 65:1). Paulus schreibt: „Jesaja aber erkühnt sich und spricht“, als ob es ein Wagnis für Jesaja gewesen wäre. Das war es auch! Es war natürlich ein direkter Angriff auf ihren nationalen Stolz als Volk Gottes, als sie zu hören bekamen, dass Gott sich nach einem anderen Volk umsah.

Röm 10:21. Der letzte Vers unseres Kapitels redet am eindringlichsten. Hier spricht Gott selbst (Jes 65:2). Man empfindet den Schmerz seines Herzens, wenn man liest, was Er zu seinem Volk sagen muss. Man sieht Gott mit ausgestreckten Händen dastehen, um sein Volk an sein Herz zu drücken. Diese Haltung nimmt Gott nicht nur für einen Augenblick ein, sondern den ganzen Tag, d. h. während der ganzen Zeit, in der Er sich um sein Volk bemüht. Gibt es etwas, das noch mehr verletzt, als so abgelehnt zu werden? Gott hat von seiner Seite aus alles getan, um sein Volk segnen.

Die einzige Antwort seines Volkes war jedoch Ungehorsam und Widerspruch. Sie haben sich von Ihm abgewandt. Das Volk hat seine Verbindung mit Gott abgebrochen. Darum hat Gott es beiseite setzen müssen, doch glücklicherweise nicht für immer. In Kapitel 11 bricht ein „neuer Tag“ für das Volk an.

Lies nun noch einmal Römer 10,16–21.

Was empfindest du, wenn dein Zeugnis abgelehnt wird?

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