Romans 5:21

Christus und Adam

Hier wird ein Vergleich zwischen Adam und Christus angestellt. Sie sind beide Häupter eines Menschengeschlechts.

Das sind die beiden Gruppen, in die die ganze Menschheit eingeteilt werden kann. Entweder gehört jemand Adam an, dem Haupt eines in die Sünde gefallenen Menschengeschlechts, oder Christus, dem Haupt eines gerechtfertigten Menschengeschlechts. Die Folgen der Tat Adams gelten ebenso für die ganze Gruppe, die ihm angehört, wie die Folgen der Tat Christi für die Gruppe gelten, die Ihm angehört. Dieser Abschnitt ist nicht so einfach auszulegen. Du musst ihn Vers für Vers auf dich einwirken lassen. Ich will versuchen, dir zu helfen, die Unterschiede zwischen Adam und Christus zu verstehen, wie sie in diesen Versen aufgezeigt werden.

Röm 5:15. Hier werden die Gnadengabe (Christus, der von Gott gegeben worden ist) und die Übertretung (die Adam begangen hat) miteinander verglichen. Sowohl die Übertretung als auch die Gnadengabe haben weit reichende Folgen für andere. Die Übertretung des einen Menschen, Adam, bedeutet für alle Menschen, dass sie sterben müssen. Seine Tat wirkt sich auf seine gesamte Nachkommenschaft aus. Seit Adam sind daher auch „die vielen“ gestorben. Glücklicherweise steht dem die Gabe Gottes in Jesus Christus gegenüber. Diese Gabe wirkt sich ebenfalls auf alle aus, die Ihn angenommen haben. Und diese Gnadengabe reicht weit über die Übertretung hinaus. Das wird jeder, der zu „den vielen“ gehört, mit Dankbarkeit anerkennen. Tust du es auch?

Röm 5:16. Hier wird die Gabe mit dem Sündigen verglichen. Der Anlass für das Gericht war „nur“ die eine Sünde, die Adam getan hat. Der Anlass zu unserer Rechtfertigung waren unsere vielen Übertretungen. Gott hat sie alle für immer durch die Hingabe seines Sohnes am Kreuz weggetan.

Röm 5:17. Hier werden die Ergebnisse miteinander verglichen. Das Ergebnis der Übertretung des einen, Adam, war, dass durch ihn der Tod in die Welt kam und herrschte. Betrachte jedoch dagegen das Ergebnis der „Gabe“. Jeder, der die Gabe der Rechtfertigung empfangen hat, wird im Leben herrschen. Das ist durch den anderen einen, Jesus Christus, möglich geworden. Wer Ihm angehört, ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.

Röm 5:18. Hier geht es um die Folgen der einen Tat Adams und der einen Tat Christi. Die Folgen der einen Tat Adams erstrecken sich auf alle Menschen; das bedeutet für jeden Verdammnis. Wenn jemand also Adam angehört, d. h. sich noch nicht bekehrt hat, wird er auch verdammt werden. Doch die Folgen der Tat Christi erstrecken sich ebenfalls auf alle Menschen. Alle Menschen können Anteil an einem neuen Leben bekommen, für das das Gericht nicht mehr gilt.

Röm 5:19. In diesem Vers findest du den letzten Vergleich. Wer gehört nun Adam und wer gehört Christus an? Alle Sünder gehören Adam an, weil er ungehorsam gewesen ist. Alle Gerechtfertigten gehören Christus an, weil Er gehorsam gewesen ist.

Zwischen Röm 5:18 und Röm 5:19 besteht ein Unterschied. In Röm 5:18 heißt es, dass alle Menschen als Folge der Tat Adams unter die Verdammnis fallen. Doch alle Menschen können auch durch das Werk Christi gerechtfertigt werden. Hier geht es also darum, auf wen sich die Folgen der Tat Adams bzw. des Werkes Christi erstrecken: auf alle Menschen.

In Röm 5:19 ist jedoch nicht von „allen Menschen“ die Rede, sondern von den vielen. Hier geht es darum, auf wen die Folgen der Tat Adams oder des Werkes Christi nun tatsächlich anwendbar sind. Wer Adam angehört, befindet sich dadurch in der Stellung eines Sünders. Wer Christus angehört, befindet sich dadurch in der Stellung eines Gerechten.

Röm 5:20. Als das Gesetz kam, war der Mensch bereits ein Sünder. Doch durch das Gesetz wurde es noch viel deutlicher, dass er ein Sünder war, weil er das Gesetz übertrat. So wurde der Mensch ein immer hoffnungsloserer Fall. Doch was liest du dann? „Wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überreichlicher geworden.“ Gottes Gnade überragt die Sünde des Menschen immer bei weitem.

Röm 5:21. Für dich gilt nicht mehr, dass der Tod durch die Sünde herrscht. Für dich herrscht die Gnade. Doch beachte gut, dass die Gnade durch Gerechtigkeit herrscht und nicht deshalb, weil Gott so täte, als ob die Sünde nicht mehr vorhanden wäre. Dir ist Gnade zuteil geworden, weil der Gerechtigkeit Gottes entsprochen worden ist. Das Ergebnis davon ist, dass du das ewige Leben empfangen hast. Und bald – wer weiß, wie bald – wirst du dieses Leben in all seiner Fülle in der Herrlichkeit Gottes genießen dürfen, und das alles durch Jesus Christus, unseren Herrn. Was für einen Gott haben wir doch und was für einen Herrn!

Lies nun noch einmal Römer 5,15–21.

Stelle einmal fest, welche weiteren Unterschiede es noch zwischen Christus und Adam gibt (siehe z. B. 1Kor 15:45).

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