Romans 7:24

Das Ringen unter dem Gesetz

In diesen Versen begegnest du einer Person, die mit der Frage des Gesetzes ringt. Es geht um jemanden, der bekehrt ist und Leben aus Gott besitzt.

Das geht vor allem aus Röm 7:22 hervor, wo es heißt, dass diese Person Wohlgefallen am Gesetz Gottes hat. So etwas sagt ein Ungläubiger nicht. Hier geht es um jemanden, der mit der Sünde kämpft, die in ihm wohnt. In diesem Kampf sinkt er immer tiefer. Er gleicht einem Menschen, der in einen Morast geraten ist. Du weißt wohl, dass der Morast ein Gelände ist, in dem du ganz allmählich tiefer einsinkst und wo jeder Versuch, dich selbst daraus zu befreien, dich nur noch schneller sinken lässt. Der „Morastläufer“ – so wollen wir diese Person einmal nennen – will sich selbst aus der Macht der Sünde befreien, indem er dem Gesetz Gottes gehorchen will. Dennoch erleidet er immer wieder eine Niederlage, er sinkt immer tiefer. Er tut immer wieder das, was er hasst, tut immer wieder das Böse, obwohl er doch so gern das Gute tun will.

Kommt dir dieser Kampf bekannt vor? Ich denke, dass dieser Kampf auch für dich eine notwendige Erfahrung sein wird, wenn du wirklich ernsthaft mit Gott und dem Herrn Jesus leben willst. Das heißt nicht, dass dieses Ringen dein ganzes Leben lang andauern müsste! Es gibt einen Ausweg. Wer diesen Kampf nicht kennt, ist häufig ein oberflächlicher Christ. Durch diesen Kampf erfährst du nämlich am eigenen Leib, dass in dir, das ist in deinem Fleisch, nichts Gutes wohnt.

Röm 7:14. Wie entsteht ein solcher Kampf eigentlich? Er entsteht durch einen falschen Gebrauch des Gesetzes. Wie sollst du mit dem Gesetz umgehen? Du weißt, dass das Gesetz in einem allgemeinen Sinn geistlich ist, d. h. es richtet dich auf Gott aus und zeigt dir, wie du Ihm dienen musst. Doch warum gelingt dir das nicht? Weil du fleischlich bist, unter die Sünde verkauft. Dort liegt das Spannungsfeld.

Röm 7:15-16. Du kannst es nicht begreifen: Du willst Gott gern dienen, aber du tust es nicht. Im Gegenteil, du tust gerade das, was du hasst. Diese Erfahrung macht dir allerdings eines klar: Wenn du tust, was du nicht willst, erkennst du an, dass das Gesetz gut ist. Das Gesetz will ja auch nicht, dass du das Verkehrte tust. So stimmst du hierin mit dem Gesetz überein.

Röm 7:17-20. Es muss also etwas anderes sein, das das Verkehrte tut. Das ist auch so, nämlich die Sünde, die in dir wohnt. Du kannst der Sünde nicht die Schuld für das Verkehrte, das du tust, zuschieben; es liegt an dir selbst, denn du gestehst ja der Sünde zu, dich zu gebrauchen. Das liegt daran, dass du in dir selbst keine Kraft hast, der Sünde zu widerstehen. Du willst zwar das Gute tun, aber in deinem Fleisch, in der sündigen Natur, wohnt nichts Gutes. Das ist der Grund, weshalb du das Böse tust. Doch dann bist nicht mehr du derjenige, der es tut, sondern die Sünde, die in dir wohnt.

Röm 7:21-22. Was du bei dir selbst feststellst, ist dies: Bei deinem Verlangen, Gutes zu tun (und dieses Verlangen ist gut!), drängt sich dir das Böse auf. In deinem Herzen empfindest du Freude am Gesetz Gottes, und du verlangst danach, entsprechend zu leben. Dieses Verlangen kommt aus der neuen Natur, die du empfangen hast.

Röm 7:23. Doch du besitzt auch noch eine alte Natur, die sich gleichzeitig Geltung verschaffen will. Die alte Natur, das Gesetz der Sünde, macht dich zu ihrem Gefangenen und kämpft darum, in deinem Leben die Herrschaft zu behalten. Dieser Kampf findet in den Gliedern deines Leibes statt, denn es geht um die Frage, wer die Herrschaft über deine Glieder hat. Deine Hände, Augen, Füße, dein Verstand usw. stehen nach deiner Bekehrung im Dienst Gottes (Röm 6:13).

Röm 7:24. Doch du erfährst, wie in diesem Kampf die Sünde noch die Verfügungsgewalt darüber hat. Dadurch fühlst du dich als der elendste Mensch auf der Erde. Dein Leib ist ein Leib, in dem der Tod wirkt und von dem du gern erlöst werden möchtest. Wie soll es jetzt weitergehen?

Beachte nun einmal das Wort „wer“ in Röm 7:24. Es ist so, als würde der „Morastläufer“ (der eigentlich du bist, wenn du mit einem solchen Ringen zu tun hast) nach all den Versuchen, sich selbst zu befreien, wozu er die Kraft in sich selbst suchte, jetzt um sich her blicken und die Erlösung, die Rettung von jemand anderem erwarten.

Röm 7:25. Das ist zugleich das Ende seines Ringens. Sein Auge wird auf Gott gerichtet. Er sieht, dass Gott die Befreiung schon längst bereitgestellt hat, denn Jesus Christus hat sie bereits bewirkt. Wer das erkennt, wird Gott unmittelbar dafür danken. (Wie diese Befreiung zustande gekommen ist, musst du noch einmal im ersten Teil dieses Kapitels nachlesen.)

Der letzte Vers enthält dann die Schlussfolgerung, was die Kennzeichen der beiden Naturen sind, die ein Gläubiger besitzt. Diese beiden Naturen wirst du behalten, solange du auf der Erde lebst. Das braucht dich nicht mehr zu beunruhigen, da die alte Natur jetzt keine Herrschaft mehr über dich ausübt. Im folgenden Kapitel wirst du sehen, was Gott dir außerdem noch geschenkt hat, damit du ein Leben als Überwinder führen kannst.

Lies nun noch einmal Römer 7,14–25.

Hast du hin und wieder das Gefühl, das in diesen Versen beschrieben wird? Was solltest du dann tun?

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