Romans 8:27

Der Geist nimmt sich deiner Schwachheit an

Röm 8:22. Du solltest dir einmal die Mühe machen und nachschauen, wie oft die Worte „wir wissen“ in den verschiedenen Briefen vorkommen. Das sind Worte, die nur in den Mund eines Christen passen.

Der Mensch ohne Gott denkt groß über seine so genannte „Wissen“-schaft. Er versucht, durch Forschung alles zu ergründen. Dennoch besitzt der einfachste Christ eine Erkenntnisquelle, von der die Gelehrten dieser Welt keine Ahnung haben. Durch den Geist Gottes, der in ihm wohnt, hat er Einsicht über den wahren Zustand der Schöpfung. Er empfindet die Not, in der sie sich befindet. Das Seufzen der Schöpfung findest du z. B. im Tierreich, wo das Schwache und Kranke keine Überlebenschance hat. Oder betrachte einmal das Pflanzenreich. Auch von dort ertönt wegen der Kurzlebigkeit der Pracht ein Ruf nach einer neuen Schöpfung.

Diese Seufzer werden mit einer Frau verglichen, die in Geburtswehen liegt und im Begriff ist, neues Leben zur Welt zu bringen. Die Geburtswehen der Schöpfung weisen auf ihre Neugeburt hin. In Matthäus 19 nennt der Herr Jesus das die „Wiedergeburt“ (Mt 19:28). Dann wird der Sohn des Menschen (der Herr Jesus) auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen und alles so lenken, dass die Schöpfung ihrem Zweck entspricht: ein Segen zu sein, den Gott dem Menschen gab, damit dieser sich daran erfreuen kann.

Röm 8:23. Innerlich hast du bereits eine Erneuerung erfahren. Die ersten Früchte (Erstlinge) des Geistes hast du empfangen, als du das neue Leben bekamst. Das neue Leben ist ein Werk des Heiligen Geistes. Du bist jetzt schon eine neue Schöpfung (vgl. 2Kor 5:17; Gal 6:15), weil Gott dich völlig in Verbindung mit Christus und seinem vollbrachten Werk sieht. Nur dein Leib muss noch erlöst werden. Wenn du bedenkst, dass dein Leib noch krank und müde sein und Schmerzen erleiden kann, begreifst du, dass du durch deinen Leib noch mit der Schöpfung verbunden bist. Darum ist neben dem Seufzen der Schöpfung auch noch ein Seufzen bei dir selbst. Du erwartest und sehnst dich nach der Erlösung deines Leibes. Das wird geschehen, wenn der Herr Jesus wiederkommt, um uns zu entrücken und ins Vaterhaus zu bringen. Er wird dann deinen Leib der Niedrigkeit umgestalten zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit, wie Er ihn jetzt schon besitzt. So liest du das in Philipper 3 (Phil 3:21). Im vorhergehenden Vers heißt es, dass wir den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten (Phil 3:20). Heiland bedeutet Erretter.

Du siehst hier also, dass der Herr Jesus nicht nur der Erretter für deine Sünden ist, sondern auch für deinen Leib. Ersteres ist geschehen, als der Heiland am Kreuz starb. Letzteres wird bei seinem Kommen geschehen. Lass dich darum nicht von Menschen verwirren, die sagen, man müsse nicht krank sein. Krankheit ist durch die Sünde in die Welt gekommen. Die Sünde ist zwar von Gott in Christus gerichtet worden, doch damit sind nicht alle Folgen der Sünde beseitigt, weder in der Schöpfung noch in deinem Leib. Gott benutzt die Krankheit, um dein Verlangen nach dem vollen Ergebnis des Werkes Christi lebendig zu erhalten. Wenn alles reibungslos läuft, vergisst du das so leicht.

Röm 8:24-25. Gott will, dass du in Hoffnung lebst, dass du auf die Zukunft ausgerichtet bist. Dann wird die Errettung vollkommen sein: Deine Seele und dein Leib können dann nicht mehr von den Folgen der Sünde angetastet werden. Jetzt ist die völlige Errettung noch nicht da. Wenn das so wäre, gäbe es nichts mehr zu hoffen. Obwohl du noch nicht gesehen hast, worauf du hoffst, weißt du doch sicher, dass es eintreffen wird. Aber weil du es noch nicht hast und noch warten musst, ist Ausharren erforderlich. Die Schwierigkeit ist, dass das Warten sich in die Länge ziehen kann. Es kann auch manchmal recht schwer werden, so dass du vieles nicht mehr begreifst.

Röm 8:26. Du kannst Augenblicke oder vielleicht auch Zeiten erleben, wo du nicht weißt, wie du Gott das, was du empfindest, sagen sollst. Du kannst keine Worte dafür finden. Doch der Geist, der in dir wohnt, weiß das. Er macht sich eins mit deinem Empfinden in dieser Schöpfung, die unter dem Fluch liegt.

Röm 8:27. Er sagt Gott das, was du nicht in Worte fassen kannst. Gott erforscht dein Herz und begegnet dort gleichsam dem Heiligen Geist. Was der Geist Gott dann sagt, kommt bei Gott nie verkehrt an. Der Geist weiß genau, wie Er Gott all deine Erfahrungen mitteilen muss. Wie gut ist doch Gott, dass Er uns so bei unseren Schwachheiten hilft.

Lies nun noch einmal Römer 8,22–27.

Worauf hoffst du?

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