Song of Solomon 5:15

Hände, Leib, Schenkel, Gestalt, Gaumen

Die Braut fährt fort mit den Händen des Bräutigams. Wenn wir an den Herrn Jesus denken, weisen seine Hände auf seine Werke hin. Das Universum ist das Werk seiner Hände (Ps 19:1; Jes 45:12; Jes 66:1; 2). Die „goldenen Rollen“ erinnern uns daran, dass all sein Tun seine göttlichen Eigenschaften trägt. So wie eine Rolle kein Ende hat, so haben auch seine Werke kein Ende. Dieser allmächtige Schöpfer ist unser Bräutigam. Er hat uns mit sich selbst durch seine Liebe verbunden.

Seine Hände wurden ans Kreuz genagelt (Ps 22:17c). Sie sind wertvoll für jeden, den sie berühren (Mt 8:3; 15; Mt 14:31). Er hat die Gläubigen in seine Handflächen eingezeichnet (Jes 49:16). Was eingezeichnet ist, kann man nicht mehr entfernen. Niemand kann ein Kind Gottes aus seiner Hand rauben (Joh 10:28).

Sie fügt hinzu, dass sie „mit Topasen besetzt“ sind. Topas ist ein Edelstein. Edelsteine haben eine Bedeutung. Eine mögliche Bedeutung kann man von dem Platz ableiten, den sie auf dem Brustschild des Hohenpriesters haben. Der Topas ist in der ersten Reihe der Edelsteine (2Mo 28:17; 2Mo 39:10). Wir können eine Parallele zum ersten Evangelium ziehen, dem Evangelium nach Matthäus. In diesem Evangelium wird die Herrlichkeit des Herrn Jesus als König dargestellt.

Alle „Taten seiner Hände“, alle Handlungen in und mit der Welt, „sind Wahrheit und Recht“ (Ps 111:7). Was auf die Welt zutrifft, trifft auch auf das Leben der Seinen zu. Gottes Plan mit der Welt und mit unserem Leben ist, dass der Herr Jesus in diesen Plänen sichtbar wird und Er verherrlicht wird. Es ist ein großes Vorrecht, das zu erkennen.

„Sein Leib“ oder „sein Inneres“ spricht von seinem inneren Wesen. Er ist innerlich mit uns verbunden. Sie vergleicht sein Inneres mit einem „Kunstwerk aus Elfenbein“. Elfenbein wird in Verbindung mit der Königsherrschaft Salomos, des Friedefürsten, erwähnt (1Kön 10:22; 2Chr 9:21). Salomo machte „einen großen Thron aus Elfenbein“ (1Kön 10:18; 2Chr 9:17). Deshalb können wir Elfenbein mit der Königsherrschaft des Herrn Jesus, die Er in Frieden ausübt, in Verbindung bringen. Seine Herrschaft zeichnet sich durch Gerechtigkeit aus.

Seine Herrschaft ist nicht hart oder gefühllos, sondern voll Mitgefühls für seine Untertanen. Dadurch zeichnet Er sich auch aus. Das betonen die „Saphire“, die das Elfenbein bedecken. Saphir ist ein Edelstein, der, genauso wie der oben erwähnte Topas, auf dem Brustschild des Hohenpriesters erscheint. Dieser Stein ist der zweite Stein in der zweiten Reihe des Brustschildes (2Mo 28:18; 2Mo 39:11). Wir können das mit dem zweiten Evangelium, dem Evangelium nach Markus in Verbindung bringen. Dieses Evangelium ist das des Dieners, der den Menschen voller Mitleid dient, und zwar alles im Gehorsam Dem gegenüber, der Ihn sendet.

Wir sehen auch den Saphir noch einmal in Verbindung mit den Regierungswegen Gottes. Er steht in Verbindung mit dem Thron Gottes. Hesekiel erinnert uns daran (Hes 1:26; Hes 10:1). Der Herr Jesus übt die Herrschaft Gottes als der Menschensohn aus. Gott hat Ihm die Macht dazu gegeben. Es ist eine große Ermutigung, dass wir wissen, dass Derjenige, der herrscht, unser geliebter Erlöser ist, welcher sein Leben für uns hingegeben hat.

Dann werden „seine Schenkel“ beschrieben. Sie sehen aus wie „Säulen aus weißem Marmor“. Säulen stützen ein Gebäude und weisen auf Stabilität hin, wie die beiden Säulen im Tempel, Jakin und Boas (1Kön 7:21). Marmor ist hart. Es macht klar, wie fest und unbeweglich alles bei dem Herrn Jesus ist. Das Universum ruht auf Ihm und deshalb ist es sicher. Es gibt nichts in der Welt und nichts in der Gemeinde, das Ihn erschüttern könnte.

Die Säulen sind „gegründet auf Untersätze aus feinem Gold“. Das weist darauf hin, dass Gottes Herrlichkeit das Fundament seiner unbeweglichen Herrschaft ist. Die Säulen erinnern an seine Füße, an seinen Gang durch die Welt. Er ging seinen Weg in der Kraft Gottes, ohne zu zögern, ohne umzukehren und ohne Verzögerung.

Überall hat Er die Spuren seiner Herrlichkeit hinterlassen. Sein Wandel auf der Erde war vollkommen göttlich. Gott hat kein „Wohlgefallen an den Beinen des Mannes“ (Ps 147:10). Aber wie anders waren seine Beine. Er ist vollkommen beständig, unerschütterlich in all den Problemen und all den Nöten, die bei den Seinen auftreten können. Indem wir Ihn auf diese Weise anschauen, werden wir dazu ermutigt, auf unserem Weg auf der Erde auszuharren.

Die Braut hat ihren Bräutigam von Kopf bis Fuß beschrieben. Dann geht sie sozusagen einen Schritt zurück und schaut auf seine ganze „Gestalt“. Er sieht aus wie „der Libanon“ und wie „die Zedern“, die sich darauf befinden (Ps 92:13; Jes 60:13). Der Blick ist überwältigend wegen der Unbeweglichkeit und Schönheit.

Genauso wie die Zedern alle Bäume überragen, so überragt der Herr Jesus alle Menschen. Er ist der verherrlichte Mensch im Himmel. Diesen Platz gibt Ihm der Vater, und nur Ihm allein und niemand anderem. Wir sehen das, wenn wir Ihn in seiner vollkommenen Herrlichkeit sehen, soweit wir sie wahrnehmen können. Er ist der Einzige, der es wahrhaftig und vollkommen verdient hat, mit „Herrlichkeit und Ehre gekrönt“ zu werden (Heb 2:9).

Und plötzlich wird eine weitere Sache an Ihm beschrieben: „Sein Gaumen ist lauter Süßigkeit“ (Hld 5:16). Mit dem Gaumen schmeckt man das Essen. Alles, was der Herr Jesus in seinem Leben auf der Erde geschmeckt hat, ist Süßigkeit. Er hat sich von allem ernährt, was der Vater zu Ihm gesprochen hat. Es war seine Speise, den Willen seines Vaters zu tun (Joh 4:34). Er hat vollkommen geschmeckt, „dass der Herr gütig ist“ (1Pet 2:3).

Ja, alles am Herrn Jesus ist „lieblich“. Für die, die Ihn lieben, gibt es nichts an Ihm zu finden, das nicht lieblich ist. Es ist unmöglich, seine Herrlichkeit in vollem Umfang zu beschreiben (vgl. Joh 21:25). Alles an Ihm ist überwältigend.

Die „Töchter Jerusalems“ haben die Braut gefragt, was an ihrem Bräutigam so besonders ist (Hld 5:9). Sie hat eine beeindruckende Beschreibung von ihm gegeben. Dieses Bekenntnis ist das Ergebnis des liebevollen Umgangs des Bräutigams mit seiner Braut. Der Herr Jesus arbeitet auch an unserem Leben, um uns davon zu überzeugen, dass wir viel von Ihm anschauen und Zeugnis davon geben. In allem, was wir von Ihm in Bezug auf Herrlichkeit und Schönheit lernen, können wir sagen: Das ist mein Geliebter und das ist mein Freund. Wir erfahren seine Nähe, wenn wir uns auf diese Weise mit Ihm beschäftigen.

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