1 Peter 3

Kapitel 3

9und vergeltet nicht Böses (Schlechtes) mit (für, anstelle von) Bösem oder Schmähung (Beschimpfung) mit Schmähung, im Gegenteil aber segnet, weil ihr dazu berufen wurdet, damit ihr Segen erbt!
Das „im Gegenteil“ ist nicht im Sinne eines Ausgleichs zu verstehen, sondern als Gegensatz.
18Denn auch Christus hat ein für allemal (einmal) für die Sünden gelitten,
ein Gerechter für Ungerechte,
um euch Zugang bei Gott zu verschaffen.
Er wurde zwar leiblich (im Leib) getötet,
aber geistlich (im Geist) lebendig gemacht.

19Wobei
 ἐν ὧ bezieht sich nicht auf  πνεύματι, sondern ist eine relative temporale Konjunktion (wie 1,6 und 4,4), Brox, EKK XXI, S. 170.
er auch zu den Geistern im Gefängnis ging und ihnen verkündigte,
Wer die "Geister" sind, was das "Gefängnis" ist und was Jesus ihnen verkündigte, ist unklar. "Der 1Petr verkürzt für den heutigen Leser immer wieder bis zur Unverständlichkeit", Brox, a.a.O., S. 180. Möglicherweise bietet das Henochbuch einen Schlüssel zum Verständnis: den "Gottessöhnen" aus Gen 6,1-6 wird die Schuld an der Sintflut gegeben; sie sind sozusagen gefallene Engel. Sie werden zur Strafe an einem Ort der Gefangenschaft gefangen gehalten. Der Patriarch Henoch erhält den Auftrag, zu ihnen zu gehen und ihnen zu verkündigen, dass sie keine Vergebung erwarten können. "Damit ist in einer frühjüdischen Tradition, die nachweislich auf die christliche Literatur eingewirkt hat, ein Konnex von Vorstellungen gegeben, der im Hinblick auf 1Petr 3,19f überraschend und aufschlussreich ist: Es 'geht' jemand zu 'Geistern', die mit 'Gefängnis' bestraft werden, und 'verkündet' ihnen … Immerhin nämlich ist jetzt die Motiv-Folge des gesamten Prosastücks der VV 19-21 erklärbar …: die frühjüdische Vorstellung von den Geistern im Gefängnis brachte, wie gesagt, von Haus aus die Flutgeschichte mit; die Flutgeschichte ist aber christlich sehr früh schon regelmäßig zur Tauftypologie verlängert gewesen" (a.a.O., S. 172f).
20die einst ungehorsam waren, als Gottes Langmut (Geduld) abwartete (wartete) in den Tagen Noahs, als die Arche gebaut wurde, in der wenige, das heißt acht Personen (Menschenleben), durch das Wasser hindurch gerettet wurden. 21Es
Das Wasser der Sintflut
ist das Gegenbild der Taufe, die auch euch heute (jetzt) rettet, nicht durch die Entfernung des körperlichen Drecks (Schmutzes), sondern als Zusage
"Verbreitet ist das Verständnis von  ἐπερώτημα als 'Bitte bzw. Gebet an Gott um ein gutes Gewissen' oder ähnlich, aber als 'Definition' der Taufe kann damit niemand recht glücklich sein … In der oben vorgeschlagenen Übersetzung ist von der Entsprechung zwischen  ἐπερώτημα und stipulatio ausgegangen …, so dass nicht die Bitte oder Anfrage gemeint sein muss, sondern ebenso gut die Zusage bzw. eine vertragliche Verpflichtung in Frage kommt" (Brox, EKK, S. 178).
einer (guten =) festen Bindung an Gott durch die Auferstehung Jesu Christi,
22der zur Rechten Gottes ist, nachdem
Ptz. coni., temporal aufgelöst
er in den Himmel gelangt ist und
Ptz. coni., beiordnend aufgelöst
ihm Engel und Mächte und Gewalten unterworfen wurden.
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