Genesis 1:28

28Dann segnete Gott sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch (werdet zahlreich)
Wortspiel im Hebräischen: perû ûre. Möglicherweise als Hendiadyoin aufzufassen: „Seid höchst fruchtbar“ (so Wenham 1987)
; füllt die Erde, unterwerft sie und herrscht über (unterjocht, macht euch Untertan)
Die Vokabel dient wohl ebenfalls (vgl. vgl. Fußnote ba) zum Ausdruck der Gewaltherrschaft. Hier ist das sogar noch wahrscheinlicher:  רְדוּ „herrscht/unterjocht“ folgt direkt auf  כִבְשֻׁהָ „unterwerft sie euch“. Zudem folgt direkt auf V. 28 V. 29: Die beiden Verse klären das Verhältnis des Menschen zu seiner Um- und Mitwelt. Die Pflanzen gibt Gott dem Menschen schon selbst (mit einem performativen Qatal: „Hiermit gebe ich euch“; s. dort) zu Eigen; Subjekt des Verbs ist Gott. Das Verhältnis von Mensch zu Welt und Tieren dagegen ist formuliert in Form eines Auftrags und Subjekt der Imperative ist der Mensch. Zudem - s. das obige Zitat Schellenbergs - ist Objekt der Imperative gerade nicht das „Vieh“, sondern die nicht domestizierbaren „Vögel, Fische und Reptilien“. Daher ist es sinnvoll, den Vers so zu verstehen, dass  רְדוּ „herrscht/unterjocht“ ebenso wie  כִבְשֻׁהָ „unterwerft“ und im Gegensatz zu  נָתַתִּי „Ich gebe euch“ nicht durative, sondern terminative Bedeutung hat und man richtiger übersetzen muss mit „unterwerft euch die Erde und macht euch Fische, Vögel und alle Reptilien Untertan!“ - so auch gut BigS: „Füllt die Erde und bemächtigt euch ihrer. Zwingt nieder die Fische des Meeres“; Kirchentags-Übersetzung: „Füllt die Erde und bemächtigt euch ihrer. Bezwingt die Fische des Meeres...“; ähnlich auch Alter 1996 („hold sway“), Delitzsch 1887 („bezwingt die Erde und unterwerft euch...“); Good 2009 („subdue“); Speiser 1964 („subject“).
die Fische {des Meeres}, über die Vögel {des Himmels} und über alle Reptilien (alle Lebewesen, die auf der Erde kriechen)!
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