Genesis 38

Kapitel 38

1
[Status: Ungeprüft]
Und es geschah zu (in) jener (dieser) Zeit, dass Juda hinabging (hinabstieg) von {mit} seinen Brüdern. Und er kehrte zu (bei) einem adullamitischen Mann ein. Sein (dessen) Name [war] Hira.
Oder: „Und er zeltete / schlug sein Zelt auf in der Nähe eines adullamitischen Mannes.“
2Und es sah dort Juda die Tochter eines eines kanaanäischen Mannes. Sein (dessen) Name war Schua. Und er nahm sie [sich zur Frau] und kam zu ihr.
Die Wendung „zu einer Frau kommen“ ist im Hebräischen ein Euphemismus für „mit einer Frau Geschlechtsverkehr haben“.
3Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Und er (Juda) nannte seinen Namen Er. 4Und sie wurde wieder (noch einmal) schwanger und gebar einen Sohn. Und er (Juda) nannte seinen Namen Onan. 5Und sie wurde noch einmal
Wörtlich: „Und sie fügte noch hinzu [schwanger zu werden]“ (verbaler Hendiadyoin)
schwanger und gebar einen Sohn. Und er (Juda) nannte seinen Namen Schela. {Und} Er war
Es mutet etwas merkwürdig an, dass Judas Aufenthaltsort zum Zeitpunkt der Geburt erwähnt wird. Zudem wirkt der hebräische Satzbau sehr eigenartig. Im kritischen Apparat der Biblia Hebraica wird daher vorgeschlagen, „war“ als „sie“ zu lesen -- die beiden Wörter unterscheiden sich im Hebräischen nur durch einen Buchstaben, d.h. hier könnte ein Schreibfehler im masoretischen Text vorliegen. Dann würde der vorliegende Satz lauten: „Sie [war] in Kesib, als sie ihn gebar“.
in Kesib, als sie ihn gebar.
6Und es nahm (fand) Juda eine Frau für Er, seinen Erstgeborenen. {Und} Ihr Name [war] Tamar. 7Und es war Er (Und es begab sich, dass...), der Erstgeborene Judas, böse (schlecht) in den Augen JHWHs, und es tötete ihn JHWH. 8Und es sagte Juda zu Onan: Geh (gehe ein, komm) zur Frau deines Bruders
Gemeint ist: „Vollziehe Beischlaf mit der Frau deines Bruders“. Der unmittelbar folgende Teilsatz stellt klar, dass der Beischlaf im gesetzlichen Rahmen der Schwagerehe erfolgen soll.
und gehe mit ihr die Schwagerehe ein
Starb ein verheirateter Mann, ohne mit seiner Frau einen Erben gezeugt zu haben, musste dies nach Dtn 25,5-6 „nachgeholt“ werden, indem einer der Brüder des Verstorbenen mit der Witwe die sogenannte Schwagerehe (Levirat) einging.
und bringe hervor (stelle auf) Nachkommen (Samen) für deinen Bruder.
9Und es wusste Onan, dass die Nachkommen (der Same) nicht für ihn sein würden, sodass, wann immer er zur Frau seines Bruders kam, er [seinen Samen] auf dem Boden (auf den Boden) verderben ließ (vernichtete), ohne seinem Bruder [einen] Nachkommen (Samen) zu geben. 10Und es war böse (schlecht) in den Augen JHWHs, was er (Onan) getan hatte, und er tötete auch ihn. 11Und es sagte Juda zu Tamar, seiner Schwiegertochter: Bleibe (wohne, lass dich nieder) als Witwe [im] Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela erwachsen (groß) ist. Denn er sagte [sich]: Dass er nicht auch noch stirbt wie seine Brüder! Und es ging Tamar und ließ sich nieder (wohnte) im Haus ihres Vaters. 12Und es häuften sich die Tage (es vergingen viele Tage), und es starb die Tochter Schuas, die Frau Judas. Und es beendete Juda die Trauerzeit (war getröstet), und er ging hinauf zu
Im hebräischen Original steht „auf“ statt „zu“, was wahrscheinlich ein Schreibfehler ist (vgl. den kritischen Apparat der Biblia Hebraica).
den Schafscherern nach Timna, er und Hira, sein Freund der Adullamiter.
13Und es wurde Tamar folgendes erzählt (berichtet): Siehe, dein Schwiegervater geht [gerade] hinauf (ist unterwegs hinauf) nach Timna, um seine Schafe (sein Kleinvieh) zu scheren. 14Und sie zog ihre Witwenkleider (die Kleiner ihrer Witwenschaft) aus {von auf ihr}, und sie bedeckte [sich] mit einem (dem) Schleier und verhüllte sich. Und sie setzte sich in den [Orts]eingang von Enajim, das auf dem Weg nach Timna [liegt]. Denn sie hatte gesehen, dass Schela groß (erwachsen) geworden war. Sie war ihm aber nicht als Frau gegeben worden. 15Und es sah sie Juda und hielt sie für eine Prostituierte (Dirne, Hure), denn sie hatte ihr Gesicht bedeckt (verdeckt). 16Und er bog zu ihr ab an den Weg und sagte: {Auf} Ich will zu dir kommen! Denn er wusste nicht, dass es (sie) seine Schwiegertochter [war]. Und sie sagte: Was gibst du mir (wirst du mir geben), wenn du zu mir kommen darfst (kommst)? 17Und er sagte: Ich werde (will) dir einen jungen (kleinen) Ziegenbock (Ziegenböckchen, Ziegenböcklein) von der Herde schicken. Und sie sagte: Wenn du mir ein Pfand gibst, bis du [ihn] schickst! 18Und er sagte: Was [ist] das Pfand, das ich dir geben soll? Und sie sagte: Deinen Siegel(ring) und deine Schnur
Das Siegel wurde an einer Schnur um den Hals gehängt getragen.
und deinen Stab, der in deiner Hand ist. Und er gab ihr [alles]. Und er kam zu ihr, und sie wurde schwanger von ihm.
19Und sie {stand auf und} ging [weg] und legte ihren Schleier ab {von auf ihr} und zog ihre Witwenkleider (die Kleider ihrer Witwenschaft) an. 20Und es schickte Juda den jungen Ziegenbock in (mit) der Hand (vermittels) seines Freundes, des Adullamiters, um das Pfand aus der Hand (von) der Frau zu holen (nehmen). Er fand sie aber nicht. 21Und er (der Adullamiter) fragte die Männer ihres (des) Ortes {Folgendes}: Wo ist die (jene) Tempelprostituierte, die in Enajim am Weg (an der Straße) [war, saß]? Und sie sagten: Hier ist keine Tempelprosituierte gewesen. 22Und er kehrte zurück zu Juda und sagte: Ich habe sie nicht gefunden! Und auch (sogar) die Männer des Ortes haben gesagt: Hier ist keine Tempelprostituierte gewesen. 23Und es sagte Juda: Sie soll [das Pfand] für sich nehmen (behalten),
Das von Juda hinterlegte Pfand (Siegelring samt Band und Stab) war sicherlich mehr wert als der Ziegenbock, den Juda der Prostituierten als Lohn versprochen hatte.
damit wir nicht zum Gespött (zum Verachtung, zu Verachteten) werden.
Gemeint ist: „damit wir nicht durch weitere peinliche Nachforschungen zum Gespött der Leute werden“.
Siehe, ich habe einen jungen (kleinen) Ziegenbock (Ziegenböckchen, Ziegenböcklein) geschickt, aber du hast sie nicht gefunden.
Mit dieser Aussage rechtfertigt Juda seine Entscheidung zusätzlich, keine weiteren Nachforschungen anzustellen: Er hat das Nötige getan, um seinen Teil der Abmachung mit der Prostituierten einzuhalten. Dass die Frau sich nicht auffinden ließ, ist nicht seine Schuld.
24Und es geschah nach ungefähr (etwa) drei Monaten, dass Juda Folgendes berichtet (erzählt) wurde: Deine Schwiegertochter hat Hurerei (Unzucht) getrieben und {Siehe!} ist sogar (auch) schwanger von der Hurerei! Und es sagte Juda: Führt sie hinaus, damit (dass) sie verbrannt wird (sie soll verbrannt werden)! 25{Und} Sie wurde [gerade] hinausgeführt (Als sie hinausgeführt wurde...) und sie schickte (ließ schicken) ihrem Schwiegervater Folgendes: Von dem Mann, dem diese [Dinge gehören], bin ich schwanger geworden. Untersuche (prüfe, betrachte) doch [bitte], wem dieser Siegelring und diese Schnur (Schnüre) und dieser Stab gehören! 26Und Juda betrachtete (prüfte, untersuchte) [die Sachen] und sagte: Sie ist im Recht mir gegenüber (gerechter als ich), weil (insofern als, in Anbetracht der Tatsache, dass) ich sie nicht [an] meinen Sohn Schela gegeben habe. Und er schlief nicht (hatte keinen Geschlechtsverkehr)
Im hebräischen Original steht „er erkannte sie nicht mehr“, ein Euphemismus für „er hatte keinen Geschlechtsverkehr mehr mit ihr“.
mehr mit ihr.
27Und es geschah (begab sich, war) zu der Zeit ihres Gebärens (ihrer Entbindung): {Und} Siehe, [da waren] Zwillinge in ihrem Mutterleib (Bauch). 28Und es geschah (begab sich, war), als (während) sie gebar, dass [einer] die Hand herausstreckte (gab). Und es nahm (ergriff, griff zu) die Hebamme [die Hand] und band [einen] roten [Faden] um (auf) seine Hand (sein Handgelenk), mit den Worten (und sagte): Dieser (er) ist zuerst herausgekommen. 29Und es geschah (begab sich, war), als er [gerade] seine Hand zurückzog, {und} siehe, [da] kam sein Bruder heraus. Und sie sagte: Warum hast du für dich (zu deinem Vorteil) einen Durchbruch gemacht (Riss gerissen)? Und man (Juda) nannte seinen Namen Perez.
Hebr. perez bedeutet „Riss, Durchbruch“
30Und danach kam sein Bruder heraus, um dessen Hand (Handgelenk) der rote [Faden war]. Und man (Juda) nannte seinen Namen Serach.
Hebr. serach bedeutet „Sonnenaufgang“
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