Matthew 5

Kapitel 5

1
[Status: Ungeprüft]
Aber als er die (Volks-)Menge sah
Partizip. Wörtlich: „die Volksmenge erblickend...“
, stieg er auf den Berg (ging hinauf) und setzte sich
Partizip. Alternativ: „als er sich setzte“
(nieder), seine Schüler (Jünger) traten (kamen) zu ihm.
2Er öffnete seinen Mund und
Beschreibendes adv. Partizip Aorist Aktiv, gleichgeordnet aufgelöst. Redewendung, die eine feierliche Rede einleitet (Haubeck/Siebthal 2007, S. 18)
lehrte sie {sagend}:
3Glücklich (selig, reich, gesegnet, zu beneiden, zu beglückwünschen) sind die Armen (in) dem Geist
Gemeint ist wohl die Haltung gegenüber Gott bzw. die Beziehung mit ihm. „sie sind sich bewusst, dass sie m[it] leeren Händen vor ihm [Gott] stehen u[nd] daher ganz auf seine Hilfe angewiesen sind“ (Haubeck/Siebthal 2007, S. 18)
, denn ihnen gehört (ihrer) (ist) die Herrschaft (Königreich) der Himmeln (das Himmelreich).
4Glücklich sind die Trauernden (die traurig sind, die Kummer haben), denn sie werden getröstet werden. 5Glücklich sind die Sanftmütigen (Freundlichen, Gnädigen), denn sie werden die Erde erben (erlangen). 6Glücklich sind, die hungern und dürsten (sehnsüchtig warten auf) nach Gerechtigkeit
Aber auch: Frömmigkeit, Aufrichtigkeit, dem Willen Gott entsprechend!
, denn sie werden gesättigt (sattgemacht, ernährt) werden.
7Glücklich sind die Barmherzigen (die Erbarmen erweisen, Mitleid haben), denn sie werden Barmherzigkeit erlangen (finden). 8Glücklich sind die Reinen im Herzen, denn sie werden Gott sehen (schauen, bemerken, erkennen). 9Glücklich die Frieden schaffen (schließen) (die Friedensstifter, die Friedlichen, die zum Frieden bereiten), denn sie werden Gottes Kinder (Söhne) heißen (genannt werden). 10Glücklich sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihnen ist (gehört) die (Königs)Herrschaft (Reich) in den (der) Himmeln. 11Glücklich seid ihr, wenn sie euch meinetwegen schmähen (beschimpfen, Vorwürfe machen) und verfolgen und [lügend] viel Schlechtes reden gegen euch. 12Freut euch und jubelt, denn (weil) (dass) euer Lohn
Eig. „Arbeitslohn“ (Haubeck/Siebenthal 2008, S. 20)
ist vielfältig (groß) in den Himmeln; So (derart, ebenso) haben sie nämlich [auch] die Propheten verfolgt, die vor euch waren.
13Ihr
Steht betont.
seid das Salz der Erde; wenn das Salz töricht (fade, geschmacklos) wird (sich als Torheit erweist), womit wird man salzen? (womit wird man es wieder salzig machen?, womit wird Gott salzen?)
Alle drei Varianten sind möglich, auch wenn sie sich sehr unterscheiden. Die letzte Variante geht von einem passivum divinum aus.
Zu nichts ist es noch nutze, außer (als dass) man es hinausschütte (hinauswirft) und es von den Menschen zertreten (verächtlich behandelt) werde.
14Ihr
Steht betont.
seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.
15Auch nicht zündet man eine Lampe (ein Licht) an und stellt sie (es) unter den Scheffel (Gefäß, Schüssel)
Das Griech. Wort kommt vom Lat. modium und bezeichnet eine Maßeinheit von ca. 8 ¾ Litern - groß genug, um eine Öllampe darunter zu stellen.
, sondern auf den Leuchter (Lampenständer); und sie leuchtet (denen) allen in dem Haus.
16So sollt ihr euer Licht leuchten lassen (soll euer Licht leuchten) vor den Menschen, damit sie sehen eure guten Taten (Werke) und preisen (ehren, rühmen) euren Vater im Himmel. 17Ihr sollt nicht denken (Meint nicht), (dass) ich sei gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen (zerstören, abbrechen, annullieren, außer Kraft setzen); Ich bin nicht gekommen um aufzulösen (zerstören, abbrechen, annullieren, außer Kraft setzen), sondern um zu erfüllen (vollenden, abschließen). 18Amen (wahrlich), denn ich sage euch: Bis vergehen (der) Himmel und (die) Erde soll vom Gesetz nicht ein einziges Jota oder ein einziges Häkchen (Strichlein) vergehen, bis (dies) alles geschieht (geschehen ist). 19Wer also (den, wie gesagt) auflöst (außer Kraft setzt) auch nur eines (das kleinste) dieser Gebote, und sei es das kleinste, und so (derart, solches) lehrt die Menschen, der wird der Geringste (Kleinste) sein (genannt, berufen, gerufen) im Reich der Himmel (Himmelreich). Wer aber so (derart) tut(, was das Gebot verlangt) und so lehrt, der wird groß sein (berufen, genannt) im Reich der Himmel. 20Denn ich sage euch, dass (:) wenn euch nicht überfließend zuteil wird Gerechtigkeit, die der Schriftgelehrten und Pharisäer (diese nicht weit übertrifft), werdet ihr nicht ins Reich der Himmel (Himmelreich) hineinkommen. 21Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt wurde: Du sollst nicht töten; wer aber tötet (mordet), der ist schuldig (festgehalten, verfallen) dem Gericht (sei dem Gericht übergeben). 22Ich
Steht betont.
aber sage euch, dass (:) jeder (alle, die), der zürnt (zornig ist) seinem Bruder, ist schuldig (festgehalten, verfallen) dem Gericht (sei dem Gericht übergeben). (Und) Wer (Der) sagt zu seinem Bruder: Narr (Hohlkopf) („Du Trottel“), der ist verfallen dem Hohen Rat (lokalen Gericht) (sei dem Hohen Rat übergeben); (Und) wer (Der) sagt: Tor (Idiot) („Du Narr“), der sei (schuldig) der Feuerhölle (Hölle des Feuers) übergeben.
Hier wird immer die Konstruktion  ἔνοχος ἔσται verwendet: Ist festgehalten/schuldig(Verfallen dem ...
23Wenn du nun (also) bringst (darbringst, überreichst) deine Opfergabe zum (auf) Altar und dir dort einfällt (du dich dort erinnerst), dass dein Bruder etwas gegen dich hat, 24dann lass deine Gabe
Opfergabe, Geschenk
dort vor dem Altar liegen (zurück) und geh (hin)
Hingehen oder gehen, weggehen
, versöhne dich zuerst mit deinem Bruder; und dann (darauf) [komm] bring deine Gabe dar.
25Verständige (Einige, Komme entgegen)
Eigentlich Partizip. Andere Übersetzungsmöglichkeiten „Sei jemand, der...“
dich mit deinem Gegner(Widersacher, Feind) [in einem Rechtsstreit] unverzüglich (schnell, bald, rasch), solange (während) du mit ihm unterwegs bist, damit er dich nicht dem Richter übergeibt und der Richter dem Gerichtsdiener und man dich ins Gefängnis wirft.
26Amen (Wahrlich), ich sage dir: Du wirst nicht herauskommen von dort, bis du den letzten Heller (Kupfermünze) bezahlt hast. 27Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Du sollst nicht ehebrechen! 28Ich aber sage euch, dass (:) jeder, der eine Frau ansieht und sie begehrt (um sie zu begehren)
Die Konstruktion  πρὸς τὸ bedeutet wohl „Wobei“ oder „und dabei“
, hat schon Ehebruch mit ihr begangen in seinem Herzen.
29Wenn aber dein rechtes Auge dich zu Fall bringt (verführt), reiß es aus und wirf es von dir (weg); Es ist besser [für dich] (es ist von Vorteil), eines deiner (Körper-) Glieder geht verloren, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. 30Und wenn deine rechte Hand dich zu Fall bringt (verführt), hau sie ab und wirf sie von dir (weg). Es ist besser [für dich] (es ist von Vorteil), eines deiner (Körper-) Glieder geht verloren, als dass dein ganzer Leib zur Hölle fährt (in die Hölle eingeht, hingeht). 31Es wurde aber auch gesagt: Wer seine Frau entlässt (fortschickt, sich von ihr scheidet), soll ihr einen Scheidebrief geben. 32Ich aber sage euch, dass (:) jeder, der seine Frau entlässt, außer sie ist der Unzucht schuldig, treibt sie in den Ehebruch (tut, das die Ehe mit ihr gebrochen wird), und wer eine entlassene (geschiedene) Frau heiratet, bricht ihre Ehe (begeht Ehebruch). 33Weiter (wiederum) habt ihr gehört, dass gesagt wurde zu den Alten: Du sollst keinen Meineid schwören, du sollst aber erfüllen dem Herrn deine Eide (sondern dem Herrn deine Eide einlösen). 34Ich aber sage (befehle, fordere euch auf)
Siebenthal weist auf den Befehlscharakter hin: abhängiger begehrssatz mit Infinitiv (Haubeck/Siebthal 2008, S. 25)
euch, ihr sollt überhaupt nicht schwören. Nicht bei [dem] Himmel, denn er ist Gottes Thron (ein Thron Gottes)
35nicht bei der Erde, denn sie ist ein Schemel (Fußbank) seiner Füße, nicht bei Jerusalem, denn sie ist eine Stadt des großen Königs
Gemeint ist wohl Gott (Haubeck/Siebthal 2008, S. 25)
36und auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören, denn es steht nicht in deiner Macht (du vermagst nicht), auch nur ein einziges Haar weiß zu machen (werden zu lassen) oder schwarz. 37Es sei eure Rede (Wort) Ja Ja, Nein Nein; was über dies (das übliche) hinausgeht (jedes weitere Wort) ist aus dem Bösen (von Übel). 38Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Auge um (gegen) Auge und Zahn um (gegen) Zahn. 39Ich aber sage euch: Leistet (widersetzt euch nicht) dem, der Böses tut, (dem bösen Menschen) keinen Widerstand! Nein (im Gegenteil, sondern), wenn dich einer schlägt auf die [deine] rechte Backe, [dann] halte (anbieten, darbieten) ihm auch die andere hin. 40Und wenn dich einer vor Gericht ziehen (verurteilen) will und dein Untergewand bekommen (Nehmen, ergreifen) will
die zwei Infinitive stehen  θέλοντί beigestellt, sinngemäß natürlich „um dein Gewand zu nehmen“
, [dann] lass (gib) ihm auch den Mantel (das Gewand).
41Und wenn dich einer zwingt
Das Wort  ἀγγαρεύω bezeichnet häufig erzwungene Dienste zugunsten des römischen Militärs. In seinem Kommentar hält Ulrich Luz (52002, 386) eine Anspielung hierauf für denkbar, aber nicht für gesichert. Siebenthal geht von einer Zwangsarbeit für den Beförderungsdienst aus (Haubeck/Siebthal 2008, S. 27)
, eine Meile [mitzugehen], [dann] geh mit ihm zwei.
42Dem, der dich bittet, sollst du geben (gib) und von dem, der von dir borgen (leihen) will wende dich nicht ab. 43Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Du sollst deinen Nächsten (Mitmenschen) lieben und deinen Feind hassen. 44Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen
Partizip, dass man hier sinnvoll nur final auflösen kann
,
45auf dass (damit) ihr werdet Söhne eures Vaters [der ist] in den Himmeln, weil (da, denn) er lässt aufgehen die Sonne über bösen und guten und lässt [es] regnen über gerechten und ungerechten. 46Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr (könnt ihr da erwarten)? Tun nicht auch die Zöllner das selbe? 47Und wenn ihr freundlich seid zu (grüßt) euren Brüdern, was tut ihr mehr (Besonderes, Aussergewöhnliches)? Tun nicht auch die Heiden das selbe? 48Ihr sollt
Hier steht Futur, das aber ein Gebot ausdrückt
wie gesagt (also, demnach) vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
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