Amos 4

Text: Amos 4,1-3 Amos 4 Einleitung Das vierte Kapitel beschreibt kläglich, das bei überhandnehmender Ungerechtigkeit eingerissene Elend in allen Ständen, wobei auch schon viel vorige Schläge GOttes an ihnen vergeblich gewesen seien; fordert sie deswegen auf, noch jetzt ihrem GOtt zu begegnen, ehe Er in Seines Gerichten weiter und schärfer gehen müsse. Text: Amos 4,1-3 Der Anfang wird bei den Vornehmen und Gewaltigen gemacht, ihnen ihr Unrecht, aber auch das über sie erwachte Gericht GOttes vorzustellen. Die Rede ist gar zu treffend auf Leute, die am Brett sind, und am Hof und sonst Gewalt üben mit ihren Weibern und Familien, die oft an bösen Ratschlägen, . Unterdrückungen und Gewalttätigkeiten nicht wenig Anteil haben. Bei denen kommt im Tun Ungerechtigkeit, und im Reben große Sicherheit zusammen. Je gewalttätiger man in Amts= und Regiments = Sachen darein geht, je liederlicher und scherzhafter führt man sich unter andern Seinesgleichen auf, und sucht damit alle menschliche Empfindung von des Andern Not, alle Anklage über das verübte Unrecht bei sich zu übertäuben. Je leichtsinniger aber ihre reden sind, desto ernstlicher ist der HErr in Seinem Rat und Schwur über sie; und wie sie um ihrer Nachkommen willen, sie zu befördern, zu bereichern, Vieles getan haben, so weiß GOttes Gericht sie samt ihren Nachkommen zu treffen. Text: Amos 4,4-5 An dem größern und gemeinem Haufen wird ihr Verfall im Aberglauben und eiteln Gottesdienst so beschrieben, daß sie als hingegeben in diesen ihren Herzensdünkel dabei angesehen werden. Text: Amos 4,6-11 Nun wird ihnen vorgestellt, wie mannigfaltig sie GOtt schon angegriffen habe, daß sie doch zur Veränderung ihres Sinnes hätten kommen sollen, bisher aber Alles fruchtlos, gewesen sei. Zuvor war ein nachdenkliches Berufen auf die vorigen Wohltaten GOttes, nun auch ein Abrechnen über die Schon an ihnen vorgenommenen Züchtigungen. Zwei Haupt=Augenmerke bei einem Land, Volk, Gemeinde, Haus und auch einzelnen Seelen, wie GOtt Schon mit Lieben und mit Leiden an Jeden gekommen sei, und was Eines oder das Andere gefruchtet habe. Text: Amos 4,12-13 Mit großer Lindigkeit redet ihnen GOtt noch einmal ans Herz, sie zu Sich zu locken, und der Geist GOttes durch den Propheten gibt dieser lockenden Stimme einen Nachsatz durch eine gar majestätische Beschreibung GOttes und Seiner Herrlichkeit. Wie gibt es doch die Freundlichkeit und Leutseligkeit GOttes dem Menschen Selber zu überlegen, Alles zusammen zunehmen, einen wohlbedachten Schluß zu fassen;. wie verhütet Er so sorgfältig, daß man sich die angedrohten Strafen nicht ins weitere Fliehen vor GOtt treiben lasse, Sondern Ihm zu begegnen suche, dessen Angesicht man gnädig finden werde. die herrliche Beschreibung GOttes dabei faßt einesteils das Gewissen, daß es die Drohungen GOttes nicht gering achten noch sich mit eitlem Trost dagegen decken kann, und andernteils flößt es dem Herzen Schon auch was ein von dem, mit was für einem GOtt es durch redliche Zukehr zu Ihm wieder in Gemeinschaft komme.
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