Amos 7

Text: Amos 7,1-3 Amos 7 Einleitung Von da an kann man den zweiten Hauptteil des Propheten Amos rechnen, darin viel durch göttliche Gesichte und deren Erklärung lauft. Bei den meisten kommt vor, was der Prophet gesehen, was er darüber gesagt, und was der HErr für einen Ausspruch getan. Das vorhabende Kapitel enthält drei solcher göttlichen Gesichte. Text: Amos 7,1-3 Das erste auf eine noch gemäßigte Strafe zielende Gesicht. Text: Amos 7,4-6 Das zweite Gesicht, von einer andern auf des Propheten Fürbitte auch wieder gemäßigten Plage. Text: Amos 7,7-9 Das dritte Gesicht, von einem Gericht, gegen das sich der Prophet nicht weiter unterwunden hat mit dem HErrn zu reden. Eine Bleischnur ist sonst ein Zeichen Eines, der bauen und wieder aufrichten will, und so hat es auch zu den Zeiten Jerobeams unter Israel ausgesehen, als ob es wieder besser gehen sollte. Aber da das Volk in Sicherheit fortfuhr, ungehorsam zu sein, so reuete den HErrn das Gute, das Er ihnen gedachte zu tun, und da drang der Geist den Propheten zu keiner weiteren Fürbitte; wohl aber muß er diese göttlichen Gesichte und ihre Deutung Andern kund getan haben, welche eine solche Glaubenskraft erforderte, als von Noah dorten bezeugt wird, daß er im Glauben die erste Welt verdammet habe. Text: Amos 7,10-11 V.10-17: Davon nimmt Amazia, ein Priester zu Beth-El, Gelegenheit, den Amos zu verklagen und ihm den Mund in stopfen; der sich aber auf seinen Beruf getrost bezeugt, und dein Amazia sein eigenes und Israels gemeinschaftliches Gericht ankündigt. In Amos Weissagung war eigentlich vom Hause Jerobeams die Rede, in der Klage aber wird es auf die Person Jerobeams gewendet; so kann man oft durch einen kleinen Zusatz der Wahrheit desto mehr Verdruß zuziehen. Text: Amos 7,12-17 Wie gar kennet die Welt die Knechte GOttes nicht, und was sie an denselbigen hat. Amos Fürbitte, und was er durch dieselbe an den Gerichten GOttes gemäßigt hat, weiß ein Amazia nicht zu schätzen, und aus seinem verkündigten Wort nimmt er auch nur das Gehässigste heraus. O wie wäre mancher Knecht GOttes des Berufs Andern ein harter Bote sein zu müssen, selbst so gerne überhoben. GOttes Wort läßt sich nicht binden. Sein Geist läßt sich nicht dämpfen nach kurzsichtigen Weltmaximen. Unter den Ärgernissen, die ein Mancher aus Menschengefälligeit vertuschen hilft, muß er selber in seiner Familie leiden, wie dem Amazia widerfahren. So lohnt die Welt, wenn man ihr noch so viel zu Gefallen redet.
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