Hosea 4

Text: Hosea 4,1 Hosea 4 Einleitung Das vierte Kapitel enthält eine ernstliche Strafpredigt, da, nach einem erwecklichen Eingang V. 1. eine durchaus abwechselnde Vorstellung von Sünden=Schuld und Sünden=Strafe gemacht wird, so daß man dabei immer eine genaue Beziehung beobachten kann, welche Schuld und Strafe auf einander haben. Text: Hosea 4,1 Also, der erweckliche Eingang: (V.1) Strafpredigten hat man also als ein wohlbefugtes Rechten GOttes mit uns, anzunehmen; als ein Vorfordern vom König, der mit seinen Knechten rechnen wollte. Text: Hosea 4,2 Der Hauptbeweis von ihrem schrecklichen Verfall. Aus Versäumnis des Guten kommt das einreißende Böse. Wenn die Wahrheit dahin und nicht einmal ein Ernst und Bedacht da ist auf das, was zu unserm eigenen Frieden dienet, da ists gleich auch um die Liebe des Nächsten geschehen, und Erkenntnis GOttes wird auch erstickt. Wo durch Halten über dem Guten kein Widerstand mehr gegen das Böse geschieht, da ist der Verfall bald groß. Text: Hosea 4,3 Auf dies allgemeine Verderben folgen auch allgemeine Plagen. Jene Welt wird mehr die persönlichen Belohnungen und Bestrafungen und eines Jeden seinem Werk aufschließen; in dieser. Welt hat bei zeitlicher Wohlfahrt ober Schadenleiden, die Gemeinschaft mit Andern Vieles auf sich; um so mehr sollte man einander auch in Fürbitte und Sorgfalt behalten, weil man seiner Mitbürger so zu genießen ober so zu entgelten haben kann. Text: Hosea 4,4 Neue Verschuldung durch Unlittigkeit, sich bestrafen zu lassen. Da ist's weit gekommen, wenn man auch von denen nichts mehr annimmt, denen man sonst noch am ehesten ein Wort der Ermahnung zu gut gehalten; daß man sich in allen Ständen so über das Lehramt und dessen Vorstellungen hinaussetzt, ist ein mißliches Zeichen unsrer Zeit. Text: Hosea 4,5-6 Gemäße Strafe dafür, daß GOtt so mit ihnen umgehen wird, wie sie mit Seinem Wort. Text: Hosea 4,7 Häufung der Schuld durch die Menge derer, die sündigen. Um welcher Menge willen ihrer GOtt doch nicht schonen wird. (V.7) In der Menge sucht man sonst Ehre, und meint einer Stadt, einem Volk damit aufzuhelfen; aber Gottes Gericht tritt in den Weg, und macht diese gesuchte Ehre zu Schanden. Text: Hosea 4,8 Der besondere leidige Einfluß, den das Verderben im Lehrstand in das übrige Volk hat. Wie das ehemalen bei irdisch gesinnten Priestern war, so findet sich nun etwas bei manchen Vorstehern in beiden obern Ständen, wo man entweder um des Tares willen allerlei sündliche Dinge erlaubt, und damit begierig ist nach des Volks Sünde, oder sonst zu allerlei Bösem Gelegenheit macht, und hintennach aus denn Strafen. oder Untersuchungen darüber seinen Gewinn sucht. Text: Hosea 4,9-11 Gerechte Strafe dafür. Darum sind die vormaligen Weichlinge zur Zeit der Heimsuchung am übelsten daran, weil alles Herz, Verstand, Mut, sich in etwas zu schicken, weg ist. Text: Hosea 4,12-14 Weitere Klagen GOttes über des Volkes Abgötterei.(V.12-13) Schreckliche Strafe darüber. (V.13-14) Denn das törichte Volk will geschlagen sein. Zu allen Zeiten hat der Teufel, wann er etwas Verderbliches unter den Menschen hat aufbringen wollen, so eine Lockspeise für das Fleisch dazu hingestellt, wie Bileam lehrete, ein Ärgernis anrichten, wie die Werke der Nikolaiten waren, wie jetzt Vieles in der heutigen Zeit ist. Und wer seine Kinder durch solcherlei Eitelkeit vom HErrn dem läßt GOtt oft auch die Freude nicht, daß sie vor der Welt wohl ankommen und ihr Glück machen, sondern wehrt es nicht, wann sie sich in äußerste Schande und Verderben stürzen. Durch sein Gesetz hat GOtt allen solchen Greueln genug gewehrt, aber wenn Regenten und Obrigkeiten aufkommen, die nicht darüber hatten, die mit ihrem Exempel alles Gesetz zerreißen, so wird dies schreckliche Wort: Ich wills nicht wehren, noch erfüllt. Text: Hosea 4,15-16 Besonders schwere Verschuldung, daß man durch sein Böses auch Andern zum Ärgernis und Versuchung wird. Text: Hosea 4,17-19 Beim beharrlichem Bleiben in seinen Sünden übergibt einen GOtt zuletzt in des bösen Herzens Dünkel. Auch dieses Alles widerfuhr denen zum Vorbild; es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf welche das Ende der Welt kommen ist.
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