Psalms 113

Text: Psalm 113,1-9 Der 113. Psalm hat wieder in seinem Anfang ein Hallelujah, und wiederholt selbiges auch am Ende, und gibt also seine Absicht genug zu erkennen, daß es auf eine Erweckung zum Lob GOttes angesehen ist, und so mag man den Psalmen in zwei Teile abteilen, da der erste die Aufmunterung zum Lob GOttes enthält, und der andere verschiedene Beweggründe hiezu an die Hand gibt: Die nachdrückliche Erweckung zum Lob GOttes, V.1-3. Die verschiedenen Beweggründe, V.4.-9. An allen Worten und Werken GOttes finden sich köstliche Spuren von der Größe und Hoheit, und von der herunlassenden Liebe GOttes. Groß und hoch ist GOtt, daß Ihm Niemand gleich tun, Niemand Ihn erreichen - viel weniger von seinem Sitz herunterstoßen kann. Niedrig aber und herunterlassend ist der HErr in seiner Vorsorge, Aufsicht, Schöpfers= und Erhalters=Treue, hoch gegen die, so sich selbst erheben, und Recht haben wollen; herunterlassend gegen die, so sich selbst erniedrigen. Nach diesen beiden Eigenschaften hat besonders der Sohn GOttes den Namen des Vaters auf Erden verkläret. Menschenwitz triffts nicht. Entweder raisonnirt man von GOtt nach dem Hochmut heidnischer Weltweisen, und vergißt darüber seiner eigenen und Anderer Not und Elende, oder aber man stellt sich GOtt sonst so gering in seiner Gerechtigkeit, so nachlässig in seinem Vermögen, zu helfen, so arm vor, daß keine gründliche Furcht GOttes noch wahres Vertrauen auf GOtt dabei aufkommen kann. Der Glaube nimmt das Hohe und das Herunterlassende in GOtt zusammen und beides ist ihm teuer und köstlich.
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