Psalms 115

Text: Psalm 115,1-18 Der 115. Psalm hat keine Überschrift und auch sonst keine deutliche Spur, aus welcher Veranlassung, um welche Zeit und von wem er möchte gemacht worden sein. So viel spürt man wohl, es liegt ein gewaltiges Zeugnis von der Herrlichkeit des lebendigen GOttes darin, samt einer eindringlichen Lehre und Ermahnung, diesem lebendigen GOtt anzuhangen, und sich nicht mit den Götzen zu vereiteln. Der Anfang wird gemacht mit einer Bitte, daß doch GOtt seinen Namen als ein lebendiger GOtt verherrlichen wolle, V.1-8. Von da an wendet sich der Vortrag in eine heitere Ermahnung, den lebendigen GOtt mit wohlanständigem Vertrauen zu ehren, welches so große Belohnung habe, V.9-16. Sodann wird wirklich mit einem Lob GOttes beschlossen, V.17-18. Alle Welt und die Ihres Sinnes sind, rufen zusammen Uns die Ehre, uns gebührt zu reden; der Glaube, der auch hierin der Sieg ist, der die Welt überwindet, gibt GOtt lauterlich die Ehre, und lehnt es nicht nur in Bescheidenheit von sich ab, sondern er wehrt sich recht: Nicht uns, nicht uns; denn Ehre und Lobeserhebungen soll man wie feurige Kohlen von sich abschütteln. Man erwäge das bedenkliche Exempel, Apostelg. 12, 23. u. 14, 14. 15. Unter Allem will sich GOtt vornehmlich in seiner Gnade und Wahrheit verherrlichen, und der ist wohl daran, der an der Herrlichkeit Anteil hat, die GOtt über seine Gnade und Wahrheit wird gegeben werden. In solcher Gnade und Wahrheit hat sich GOtt besonders an das Haus Israel verbunden, und unter diesem wird das Haus Aaron oder die ganze Priesterschaft dazu bestellt, den Bund der Gnade und Wahrheit GOttes im Angedenken unter dem Volk zu erhalten, und auch vor GOtt ins Angedenken zu bringen. Die den HErrn fürchten, hatten schon den ersten guten Schritt gemacht, und konnten also vollends in das Vertrauen auf die Gnade und Wahrheit des HErrn eintreten. Aus Furcht GOttes muß einer viel natürliche und unnatürliche Hoffnungsstützen wegwerfen, bekommt aber dafür reichen Ersatz aus der Gnade und Wahrheit GOttes. Ohne Vertrauen aber auf die Gnade und Wahrheit GOttes behandelt man den lieben GOtt nicht besser, als wie einen stummen Götzen.
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