Psalms 147

Text: Psalm 147,1-20 Der 147. Psalm hat weiter keine Überschrift, macht aber in der angefangenen Erweckung zum Lob GOttes fort, und unterbaut selbige mit immer neuen Beweggründen. Man kann im Psalmen drei Absätze bemerken, davon man nicht unwahrscheinlich den ersten auf alle Israeliten insgemein deuten kann, V.1-6. Hernach, scheint es, wende sich die Rede an alle zum Dienst und Lob GOttes besonders bestellte Priester und Leviten. Und endlich wird Zion und Jerusalem aufgefordert, V.7-11. Wie sie besonders als der Sitz des Königreichs in der Regierung anzusehen sind, V.12-20. Von denen, die zunächst um den Thron GOttes sind, wird das Werk der Schöpfung und Erhaltung aller Dinge so herrlich gepriesen: HErr, Du bist würdig zu nehmen Preis und Ehre und Kraft, denn Du hast alle Dinge geschaffen, und durch Deinen Willen haben sie das Wesen und sind geschaffen; wie vielmehr sollen wir auch die gemeinsten und täglich vorkommenden Wohltaten GOttes in der Natur preisen, da uns derselben Abgang oder Schmälerung gleich so wehe tut. Bei aller Regierung GOttes aber führt uns die Schrift meist darauf, wie GOtt aufs Niedrige sehe, die zerbrochenen Herzen heile, nicht an Dem Gefallen habe, auf was die Menschen so mit Hochachtung sehen und hinfallen. Wer in großen Städten und Residenzen wohnt, der merke doch besonders auch darauf, wie zwar insgemein die Wohltaten GOttes darin am meisten zusammen fließen, und man in allen Bequemlichkeiten des menschlichen Lebens großen Vorzug habe, aber wie auch insgemein die Sünden und Ärgernisse daselbst sich so häufen, daß endlich auch die göttlichen Gerichte darin zusammen laufen. Auch haben die Werke GOttes das Besondere, daß sie ohne mühsame und verzögernde Anstalten, wie durch ein bloßes Wort und sprechen, schnell zu Stande gebracht werden. Wenn man sich aber auch in Betrachtung. und dankbarer Anpreisung der Wohltaten GOttes noch so weit ausgebreitet hat, so bleibt einem doch das Größte, was uns GOtt Gutes tut, sein gutes Wort, durch die Erkenntnis seiner Rechte. Ach, daß wirs nicht vergeblich empfangen, sondern von Denen seien, die des Reichs GOttes Früchte bringen, nachdem sich GOtt nun mit demselben von seinem eigenen Volk zu uns Heiden gewendet hat!
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